Sühnekreuz Stachelbergweg (Sommerhausen)

Sühnekreuz Stachelbergweg bei Sommerhausen

Das Sühnekreuz Stachelbergweg ist ein mittelalterliches Sühnekreuz ^[1] in der Gemarkung Sommerhausen.

Standort

Das Sühnekreuz befindet sich unterhalb der Weinberge an der Straße Sandtal in der Flurlage „Stachelbergweg“ (Flurstück Nr. 1701) an einem Regenauffangbecken.

Beschreibung

Das mittelalterliche Steinkreuz aus grob gehauenem Muschelkalk hat eine lateinische Kreuzform mit Sektor- bzw. Segmentstützen in den Kreuzwinkeln. ^[2] Auf der Vorderseite des Sühnekreuzes ist ein Weinbergsmesser bzw. Rebmesser eingraviert. Aufgrund der angrenzenden Weinberge ist es naheliegend, das es sich dabei um die Mordwaffe handelte. Denkbar ist aber auch, dass das Rebmesser lediglich symbolisch für einen Winzer steht. Das Sühnekreuz steht seit Mitte Juni 2025 unter Denkmalschutz.

Bildergalerie

Sühnekreuz Stachelbergweg
Eingraviertes Weinbergs- bzw. Rebmesser

Siehe auch

Quellen

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Sommerhausen, Nr. D-6-79-187-147

Weblinks

Sühnekreuz Stachelbergweg im DenkmalAtlas 2.0

Erläuterungen und Hinweise

↑ Sühnekreuze sind Denkmale mittelalterlichen Rechts. Sie waren ein Erfüllungsteil von Sühneverträgen, welche zwischen zwei verfeindeten Parteien geschlossen wurden, um eine Blutfehde wegen eines begangenen Mordes oder Totschlages zu beenden. Der überwiegende Teil der Sühnekreuze ist in Kreuzform gestaltet, oftmals ist die Mordwaffe bzw. ein berufstypisches Gerät des Entleibten in den Stein gehauen. In den seltensten Fällen finden sich eingeschlagene Jahreszahlen. Text findet sich auf keinem echten Sühnekreuz aus dem 13.-16. Jahrhundert. Der einfache Bauer hätte es ohnehin nicht lesen können, weshalb Bilddarstellungen dominierten. Mit der Einführung der Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. im Jahre 1533 wurden private Abmachungen nicht mehr geduldet, an ihre Stelle trat das ordentliche Gericht, das den Täter nach dem neuen Recht verurteilte. Mit der Einführung dieses neuen Rechtes wurden die Sühneverträge zwar offiziell abgeschafft, lebten jedoch je nach Landessitte noch durch das ganze 16. Jahrhundert fort; erst das 17. Jahrhundert räumte mit ihnen endgültig auf. (Quelle: www.suehnekreuz.de)
↑ Sühnekreuz.de: Kreuze mit Sektor- oder Segmentstützen

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[1] Sühnekreuze sind Denkmale mittelalterlichen Rechts. Sie waren ein Erfüllungsteil von Sühneverträgen, welche zwischen zwei verfeindeten Parteien geschlossen wurden, um eine Blutfehde wegen eines begangenen Mordes oder Totschlages zu beenden. Der überwiegende Teil der Sühnekreuze ist in Kreuzform gestaltet, oftmals ist die Mordwaffe bzw. ein berufstypisches Gerät des Entleibten in den Stein gehauen. In den seltensten Fällen finden sich eingeschlagene Jahreszahlen. Text findet sich auf keinem echten Sühnekreuz aus dem 13.-16. Jahrhundert. Der einfache Bauer hätte es ohnehin nicht lesen können, weshalb Bilddarstellungen dominierten. Mit der Einführung der Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. im Jahre 1533 wurden private Abmachungen nicht mehr geduldet, an ihre Stelle trat das ordentliche Gericht, das den Täter nach dem neuen Recht verurteilte. Mit der Einführung dieses neuen Rechtes wurden die Sühneverträge zwar offiziell abgeschafft, lebten jedoch je nach Landessitte noch durch das ganze 16. Jahrhundert fort; erst das 17. Jahrhundert räumte mit ihnen endgültig auf. (Quelle: www.suehnekreuz.de)

[2] Sühnekreuz.de: Kreuze mit Sektor- oder Segmentstützen

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