Richard Kretz
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Prof. Dr. Richard Kretz (* 1865 in Österreich; † 1920) war Pathologe und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg von 1910 bis 1913.
Leben und Wirken
Nach der pathologischen Ausbildung in Wien hatte sich Kretz 1897 mit Forschungsarbeiten zur Leberzirrhose habilitiert. Später wandte er sich der Immunologie zu, wobei er Gedanken und Ideen von Paul Ehrlich und Emil Adolf von Behring aufgriff und sie auf die pathologischen Gewebsreaktionen bakterieller Infektionen übertrug. Neun Jahre nach seiner Habilitation wurde Kretz 1906 auf den Lehrstuhl für Pathologie der Universität Prag berufen.
Professor in Würzburg
1910 erhielt er als Nachfolger von Prof. Max Borst, der als Ordinarius an die Universität München gewechselt war, einen Ruf auf den Würzburger Lehrstuhl. Bevor Kretz sich schon drei Jahren wieder nach Österreich zurückzog, überraschte er als akademischer Lehrer, indem er mit der Tradition der systematischen Abhandlung der Pathologie brach und im Rahmen seiner Vorlesungen lieber interessantes Obduktionsmaterial demonstrierte und Fälle diskutierte. Er verzichtete 1913 freiwillig auf den Lehrstuhl, um eine kleine Prosektur in seiner Heimat anzutreten, um sich in Ruhe pathologischen Forschungen sowie seinem großen landwirtschaftlichen Besitz in Oberösterreich zu widmen.