Relief „Schutzpatrone Frickenhausens“ (Frickenhausen am Main)
Das Relief „Schutzpatrone Frickenhausens“ ist ein Kunstwerk in der Marktgemeinde Frickenhausen am Main.
Standort
Das Relief befindet sich im kath. Pfarrheim neben dem kath. Pfarrhaus am Babenbergplatz 10.
Beschreibung
Das Relief, geschaffen vom Steinmetz- und Bildhauermeister Joachim Ulsamer im Jahre 2002, beinhaltet eine Fülle von Themen, über die es sich beim Betrachten nachzudenken lohnt. Als Vorgabe diente das Bild über dem Emporenaufgang der Pfarrkirche St. Gallus. Der Künstler hat jedoch viele eigene Gedanken während der Arbeiten einfließen lassen.
Das Dorf wird dargestellt als ein Beispiel der Einbindung in die Schöpfung. In der Mitte des Kirchengebäudes hat Gott im Sinnbild einer Scheibe, dessen Kern das Auge Gottes zeigt, seinen zentralen Platz. Von hier gehen Lichtstrahlen in verschiedene Richtungen aus und überstrahlen sein Schöpfungswerk mit seinem Glanz. „Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit“, so wird im Gottesdienst gebetet.
Das ganze Dorf ruht sicher in einer im Main fahrenden Arche, die gleichsam wie eine riesige Hand Gottes als Arche die Menschheit trägt, ohne dass diese ses oftmals überhaupt merkt.
Christus sagt von sich: „Ich bin das Alpha und das Omega.“ Dieser Spruch wird angedeutet einmal durch den Winkel der Lichtstrahlen in der Form des Alpha, die vom Auge Gottes ausgesendet werden, zum anderen durch die Form des Umrisses des Reliefs, das den griechischen Buchstaben Omega bildet, der ja der letzte des griechischen Alphabets ist. Dieses Omega schließt sozusagen die ganz Schöpfung ein, indem es das gesamte dargestellte Geschehen umfasst.
Durch die abgebildeten Personen wird der Lebenszyklus des Christen dargestellt. Christus wird von Johannes im Main stehend getauft. So beginnt das geistige Leben eines Christen. Der Fluss symbolisiert das Taufwasser.
Der Hl. Gallus mit seinem Bären steht für die Zeit der Arbeit und des Wirkens im Laufe des menschlichen Lebens. Der Bär weist auf die Schwierigkeiten und Gefahren hin und verkörpert somit als wildes Tier aber auch, wie der Mensch die Schöpfung sich im Laufe seiner Entwicklung untertan gemacht hat. Er soll und muss in Einklang mit der gottgegebenen Natur leben, wenn er überleben will.
Dass dieses Erdendassein nicht ohne Leid und Schmerz, die oftmals durch die Menschen selbst verursacht werden, vorübergeht, und dass der Tod einst unvermeidlich auf jeden Menschen zukommt, wird durch das Martyrium des Hl. Sebastian zum Ausdruck gebracht.
Schließlich sollen alle Menschen einst in den Himmel kommen und Gottes Herrlichkeit schauen dürfen. Maria als die Ersterwählte und Zelle des christlichen Lebens hat diesen Zustand der Seligkeit durch die Gnade Gottes bereits erreicht. Als Himmelskönigin dürfen wir nach dem Kreuzeswort Jesu, „Siehe da deine Mutter“, auf ihre Hilfe und Fürsprache vertrauen. Ihr Eintreten und ihre Fürsorge wird durch den über Frickenhausen dund die ganze Schöpfung ausgebreiteten Mantel angezeigt.
Dorflinde und Kastanienbaum deuten auf die Fülle des Lebens hin, das Gott den Menschen schenken möchte. Getreide und Trauben versinnbildlichen die reichen Gaben der Natur, die der Mensch durch Arbeit und Mühen mit Gottes Segen von der Erde gewinnen kann.
Zentral in der Bildmitte thront die kath. Pfarrkirche St. Gallus als Zeichen des Glaubens und Hort der Geborgenheit. Hier kann jeder, der will, sich mit Gott treffen, ihm seine Anliegen vortragen und Trost und Hilfe erhalten.
Siehe auch
Quellen
- Josef Bätz: „Das Relief im Frickenhäuser Pfarrheim“, Frickenhausen am Main 2002