Mittelneolithische Kreisgrabenanlage (Hopferstadt)

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Die Mittelneolithische Kreisgrabenanlage ist eine prähistorische Kultstätte in der Nähe von Hopferstadt.

Lage

In exponierter Lage auf der Hochfläche des Ochsenfurter Gaues liegt die größte neolithische Kreisgrabenanlage Deutschlands mit einem Außendurchmesser von 140 bis 152 m.

Geschichte

Vor allem aus der Jungsteinzeit gibt es Funde, denn die Menschen wurden seßhaft und begannen mit dem Bau von festen Gebäuden. Ackerbau und Viehzucht lösten das Sammeln und Jagen ab.

Zeitliche Einordnung

Als Mittelneolithikum wird ein Abschnitt der Jungsteinzeit in Mitteleuropa bezeichnet, der zwischen 5000 und 4500/4300 v. Chr. datiert.

Ausgrabung

Mit Hilfe der Luftbildarchölogie entdeckte der ehemalige Oberstleutnant der Luftwaffe Otto Braasch im Winter 1978/1979 anhand von Luftbildern ein Rondell von 200 m Durchmesser und eine nahegelegene Siedlung mit sechs bis sieben Häusern. Im Jahre 2001 lieferte eine geophysikalische Untersuchung genauere Aussagen zu Baudetails, Erhaltungszustand und Gestalt des Kreisgrabens.

Kreisgrabenanlage

Das Magnetbild zeigt ein ovales Grabenwerk aus drei konzentrischen Grabenringe von unterschiedlicher Breite und Tiefe im Abstand von jeweils etwa 18 m. Der äußere Ring hat einen Durchmesser von 152 m, der innere misst etwa 80 m und umschließt eine Fläche von mehr als 5.000 m². Die Außengräben weisen im Abstand von vier bis fünf Metern Innenpalisaden auf und sind durch je 16 Erdbrücken unterbrochen. Der innere Grabenring besteht aus einem schmalen Graben mit zwei nach Ost und West ausgerichteten Erdbrücken, die aber mit keiner der Erdbrücken der äusseren Gräben korrespondieren. In der Innenfläche finden sich etwa 45 Gruben.

Exponate

Größtes Exponat ist ein vollständig erhaltener durchlochter Breitkeil aus Aktinolith-Hornblendeschiefer mit einer Länge von etwa 24 cm und einer Breite von etwa 7 cm.

Bodendenkmal

Die Siedlung und das Grabenwerk des Mittelneolithikums sind Teil des Bodendenkmals Nr. D-6-6326-0089.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bodendenkmäler in Ochsenfurt, Nr. D-6-6326-0089
  • Frühgeschichte Sonderhofen - Frühe Besiedelung auf sonderhofen.de
  • Jörg Fassbinder, Wolfgang Schier: Magnetometerprospektion der mittelneolithischen Kreisgrabenanlage bei Hopferstadt. Stadt Ochsenfurt, Ldkr. Würzburg, Unterfranken. In: Das archäologische Jahr in Bayern (2001), S. 17–20
  • Thomas Plath: Zur Problematik der Nutzungsinterpretation mittelneolithischer Kreisgrabenanlagen. Hamburg, 2011, S. 30 (Dissertation)
  • K. Gebhard u. Wolfram Schier: Hopferstadt 2006. Freie Universität Berlin, 2009
  • Projekt Hopferstadt bei fu-berlin.de

Weblinks

Kartenausschnitt

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