Michael Erler
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Prof. Dr. Michael Erler (* 14. August 1953 in Köln) ist ein Klassischer Philologe, der von 1991 bis 2019 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg lehrte.
Leben und Ausbildung
Ab dem WS 1972/73 studierte Erler Mathematik, Physik und Philosophie, vom SS 1973 bis zum SS 1975 Altgriechisch, Latein und Philosopie an der Universität zu Köln und vom WS 1975/76 bis zum SS 1976 am University College London. 1977 schloss er sein Magisterstudium als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes ab. Im selben Jahr wurde er an der Universität Köln promoviert und legte 1980 das Staatsexamen ab.
Zunächst wirkte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Altertumskunde, Abteilung für Papyrologie in Köln, später im Fachbereich Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. 1984/85 habilitierte sich Michael Erler an der Universität Konstanz und wurde in das Heisenberg-Programm aufgenommen.
Nach Lehrstuhlvertretungen in München für Griechisch (1986/87) und Erlangen für Latein (1987/88) forschte Michael Erler von 1987 bis 1988 als Junior Fellow am Center for Hellenic Studies (Harvard) in Washington, D.C. Von 1989 bis [[1991}} hatte er eine Professur für Latein an der Universität Erlangen-Nürnberg inne, 1990 war er Fellow am Institute for Advanced Studies in Edinburgh.
Professor in Würzburg
Zum WS 1991/92 folgte Erler dem Ruf auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Gräzistik an der Universität Würzburg, den er bis zu seiner Emeritierung 2019 innehatte.
Einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg lehnte er 2001 ab. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2019 ist er Seniorprofessor an der Alma Julia und Vorsitzender des Direktoriums des Siebold-Collegium Institute for Advanced Studies (SCIAS).
Forschungsschwerpunkte
Sein Fach vertrat Michael Erler in Forschung und Lehre in großer Breite – von der Dichtung Homers und dem antiken Drama über hellenistische Dichtung bis hin zur Literatur der griechisch-römischen Kaiserzeit – wobei immer auch Papyrologisches im Blick blieb.
Einen Schwerpunkt seiner Forschungen bildet die antike Philosophie, insbesondere Platon und der Platonismus sowie Epikur und der Epikureismus und ihre Verbindungen zur Literatur. Dieser Schwerpunkt machte das Würzburger Institut für Klassische Philologie zu einem international bekannten Ort des wissenschaftlichen Austauschs in diesem Bereich. Nicht zuletzt der 1994 erschienene Überweg-Band „Epikur und Epikureismus“ sowie der Überweg-Band „Platon“ aus dem Jahr 2007 setzten Maßstäbe und machten Erler zu einem der renommiertesten Vertreter seines Faches.
Engagement in der JMU-Selbstverwaltung
Das Wirken Michael Erlers innerhalb der Universität Würzburg beschränkte sich keineswegs auf Forschung und Lehre. Als Mitglied in zahlreichen Gremien der akademischen Selbstverwaltung hat er sich für die Julius-Maximilians-Universität engagiert: 1990 bis 1994 sowie 2004 bis 2007 war er Prodekan der Philosophischen Fakultät; 2002 bis 2004 bekleidete er das Amt des Dekans und des Senators; 2007 bis 2011 wurde er erneut als Senator und als Mitglied des Hochschulrats gewählt.
Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)
- 2013: Ehrendoktorwürde der Aristoteles-Universität Thessaloniki
- 2023: Julius-Maximilians-Medaille