Maria-Christina Santifaller-Sellschopp
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Maria-Christina Santifaller-Sellschopp (* 30. Juni 1904 in Kastelruth/Südtirol; † 5. November 1978 in Dortmund) war Kunsthistorikerin, Schriftstellerin, Unternehmerin und erste Ehrenbürgerin der Universität Würzburg.
Leben und Wirken
Sie besuchte in ihrem Heimatort die Bürger- und in Bozen eine zweijährige Handelsschule. Danach war sie kurze Zeit in einem Kunstverlag tätig, ehe sie in Bologna, Verona, London und Paris Sprachstudien betrieb. Danach lebte sie in Oberitalien, u.a. in Desenzano del Garda, als Journalistin und Übersetzerin und publizierte in verschiedenen oberitalienischen Zeitungen und Zeitschriften Lyrik und Prosa. Ab 1931 studierte Sie zunächst als Gasthörerin Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Wien, wo sie, wiederum als Journalistin tätig war und neben Gedichten in verschiedenen Periodika 1933 ihre erste Lyriksammlung „Gedichte“ veröffentlichte. Sie promovierte 1939 über die Radierungen von Giovanni Battista Tiepolo. Danach arbeitete und studierte sie bis 1944 an der Universität Florenz, schloss dort 1942 ein Ergänzungsstudium in Kunstgeschichte ab, war Leiterin des Ufficio Informazioni Culturali sowie des Sekretariats für ausländische Studenten und absolvierte die Dolmetschprüfung und die Prüfung für Kunstführungen in Italien in vier Sprachen. Gemeinsam mit ihrem ersten Mann wanderte sie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien aus. Nach dessen Tod leitete sie dessen Transportfirma, die Wilhelm Hemsoth KG, vorerst von Dortmund, ab 1966 von Lima/Peru aus, wohin sie ihrem zweiten Mann gefolgt war. Wegen des politischen Klimas in Peru kehrte das Ehepaar 1970 nach Dortmund zurück, wo sie die 1977 die Firmenleitung an ihren Stiefsohn übergab und sich wiederum verstärkt ihren kunstgeschichtlichen Studien zuwandte.