Ludwig Volkholz

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Ludwig Volkholz (genannt Jager-Wiggerl; geboren als Ludwig Karlstetter); ( * 1. März 1919 in Würzburg; † 20. Mai 1994 in Grafenwiesen) war Forstbeamter, bayerischer Politiker der Bayernpartei, zeitweise der FDP und der von ihm gegründeten C.B.V.

Leben und Wirken

Volkholz wurde als Sohn einer Dienstmagd unehelich geboren, erst im Alter von 8 Jahren bekam er durch die Heirat seiner Mutter den Namen Volkholz. Er wuchs in Passau auf. Nach dem Erwerb der mittleren Reife besuchte Volkholz die Forstschule und war ab 1935 im gehobenen Forstdienst tätig. Ab 1939 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil, zuletzt als Hauptmann.

Politische Laufbahn

1947 wurde Volkholz Mitglied der Bayernpartei. Im November 1953 wurde er aus der BP-Fraktion im Bayerischen Landtag ausgeschlossen, wenig später auch aus der Partei. In der Folgezeit gehörte er einige Zeit der FDP an, die ihn jedoch wegen parteischädigenden Verhaltens aus ihren Reihen ausschloss. 1975 gründete er die Christliche Bayerische Volkspartei (C.B.V.), die aber lediglich in seinem engeren lokalen Umfeld Erfolg hatte. Im Dezember 1988 erfolgte die Wiedereingliederung der C.B.V. in die Bayernpartei.

Abgeordneter

Ludwig Volkholz gehörte dem ersten Deutschen Bundestag von 1949 bis 1953 sowie dem Bayerischen Landtag von 1950 bis 1954 an. In den Bundestag wurde er im Wahlkreis Deggendorf direkt gewählt.

Volkholz war einer von fünf Abgeordneten, denen der Bundestag wegen des Verdachts der Zuteilung und Verwendung von Industriegeldern im Juli 1951 die Niederlegung seines Mandats empfahl, was Volkholz ignorierte. Aufgrund des aggressiven Wortlauts einer Rede, die er am 8. Juli 1951 in Zwiesel gehalten hatte, beschloss der Landtag juristisch gegen ihn vorzugehen. Landtag und Bundestag hoben im Januar 1952 seine Immunität auf und die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehl wegen Anstiftung zum Zeugenmeineid und anderer Delikte. Am 19. Januar 1952 wurde er bei Reutte in Tirol festgenommen und nach Innsbruck gebracht und gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Als Ende Juli 1952 seine Aufenthaltsbewilligung auslief, musste er die Republik Österreich verlassen und wurde beim Grenzübertritt verhaftet. Vom Amtsgericht Deggendorf wurde er im Januar 1954 wegen Anstiftung zum Meineid zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt.

Siehe auch

Weblinks

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