Johannes Burckhardt
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P. Johannes IV. Burckhardt OSB (* 1538 in Wettelsheim bei Treuchtlingen; † 26. Januar 1598 in Kloster Banz) war von 1563 bis 1598 Abt des Benediktinerklosters Münsterschwarzach, seit 1575 leitete er daneben das Kloster Banz und seit 1590 auch das Benediktinerkloster St. Stephan in Würzburg.
Situation der Benediktinerklöster
Das 16. Jahrhundert war in ganz Franken von der einsetzenden Reformation geprägt. Münsterschwarzach wurde 1525 von durchziehenden Bauernhaufen zerstört und musste im Laufe des Jahrhunderts wiederaufgebaut werden. Auch dem oberfränkischen Kloster Banz machten die Bauernerhebungen und die protestantischen Fürstentümer in der Nähe schwer zu schaffen. Im Würzburger Stadtkloster St. Stephan wütete im 16. Jahrhundert die Pest. Ins Kloster traten immer weniger Novizen ein und das Kloster war schwer verschuldet.
Geistliche Laufbahn
Johannes Burckhardt war der Sohn des Heinrich Burckhardt, der als Vogt für die Ansbacher Hohenzollern im Amt Wettelsheim tätig war und der Eva Widmann. Der Bruder seiner Mutter war lutherischer Pfarrer in der Nähe von Nürnberg. Burckhardts älterer Bruder Georg (1539-1607) wurde Professor an der Universität Tübingen.
Mit dem Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges schickte der Vater die zwei Brüder zu seinem Schwager ins Nürnberger Umland. Als der Krieg bald darauf auch diesen Ort erreichte, flohen sie weiter nach Windsheim. Dort begann die schulische Ausbildung der beiden, die durch die Nachricht vom Tod des Vaters 1546 jäh unterbrochen wurde. Wieder verließen Johannes und Georg ihren Zufluchtsort und zogen zu den Brüdern des Vaters nach Ochsenfurt. Dort wurde Johannes zwei weitere Jahre von Privatlehrern unterrichtet.
Am 25. Dezember 1548 trat er in die Abtei Münsterschwarzach ein. Am 24. September 1552, wurde er Subdiakon und 1554 Diakon. Am 30. März 1555 wurde er zum Priester geweiht. Nebenbei bildete er sich in den schönen Künsten bei Dr. Konrad Dinner weiter. Schnell besaß er das Vertrauen seines Vorgängers im Abtsamt, Wolfgang Zobell, und füllte die Ämter des Cellerars und Priors aus.
Abt in Würzburg
Nach seiner Wahl zum Abt reformierte Johannes das Kloster. Er forderte Verzicht auf den privaten Besitz der Mönche und förderte das gemeinsame Chorgebet. Er ließ die Klosterbibliothek wiederaufbauen und mit neuen Werken ausstatten. Am 25. Dezember 1582 bat Abt Johannes Burckhardt um seine Amtsentbindung im Kloster Banz. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn lehnte diesen Wunsch ab. Julius Echter übertrug ihm stattdessen zusätzlich am 22. Februar 1590 die Benediktinerabtei St. Stephan in Würzburg, die Burckhardt als Administrator leiten sollte.
Mit Krediten aus der inzwischen entschuldeten Abtei Münsterschwarzach versuchte Burckhardt das Stadtkloster zu reformieren. Gleichzeitig machten ihm die vielen Reisen zwischen den Klöstern zu schaffen, so dass Krankheiten, wie die Wundrose und ein Lungenödem seiner Gesundheit zusetzten. 1592 und 1597 scheiterten wiederholte Versuche der Resignation an der Absage durch Fürstbischof Julius.
Letzte Ruhestätte
Abt Johannes Burckhardt wurde in Münsterschwarzach beigesetzt.
Siehe auch
Weblinks
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