Jakob Stern
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Dr. Jakob (Isaak) Stern (geboren am 28. Mai 1843 in Niederstetten; gestorben am 4. April 1911 in Stuttgart) war Schüler an der Talmudschule in Zell a. Main, Rabbiner, Journalist und Politiker.
Leben und Wirken
Stern besuchte die Talmudschule in Zell und ab 1858 für fünf Jahre die Talmud-Hochschule in Pressburg. 1863 legte er seine Abschlussprüfung in Stuttgart ab und studierte danach jüdische Theologie in Pressburg und Tübingen, wo er 1866 promovierte.
Theologische Laufbahn
Von 1873 bis 1874 war er beim Bezirksrabbinat Mühringen als Rabbinatsverweser in Mühringen tätig, danach bis 1880 wirkte er als Rabbiner in Buttenhausen. Auf Grund seiner freidenkerischen Äußerungen und Veröffentlichungen und weil er Buttenhausener Juden des Wuchers bezichtigte, wurde er 1880 als Rabbiner suspendiert und 1882 endgültig aus dem Rabbinat entlassen.
Politische und journalistische Laufbahn
Nach seiner Entlassung arbeitete Stern als Journalist und freier Schriftsteller in Stuttgart. Er wurde zu einem der Wortführer der Sozialdemokraten in Württemberg. Für deren Presseorgan, die Schwäbische Tagwacht, schrieb er regelmäßig die Leitartikel. Stern kandidierte 1887 für den Reichstag, 1889 für den württembergischen Landtag und betätigte sich als sozialdemokratischer Funktionär.