Franz Keßler

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In Silber getriebene Madonna mit Kind von Franz Keßler in der Bürgerspitalkirche

Franz Keßler (* in Bregenz; † 16. August 1717 in München) war einer der Hauptmeister der Münchner Goldschmiedekunst in der Barockzeit.

Leben und Wirken

Franz Keßler begann seine Lehre 1652 in München bei seinem Vetter und Landsmann, dem Goldschmied Franz Oxner und wurde 1664 zum Hofgoldschmied ernannt. Sein Meisterstück, ein Kelch (1664), wurde vom kurfürstlichen Hof erworben. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den Kelch der Tegernseer Pfarrkirche, ein Geschenk des Kurfürst Ferdinand Maria. Die Meistermarke Keßler’s zeigt seine Initialen in einem Oval und ermöglicht uns heute eine Zuordnung seiner Werke.

Von 1683 bis 1689 übte Franz Keßler das Amt eines Beschaumeisters [1] (Vierer) der Münchener Goldschmiedezunft aus. Die etwa 70 bekannten Arbeiten seines umfangreichen Werks sind vorwiegend im südostbayerischen Raum verbreitet. Keßler spezialisierte sich vor allem auf liturgische Geräte. Seine zahlreichen Kelche (30 sind bekannt) sind von Vorbildern aus Augsburg beeinflusst, dem Zentrum der Goldschmiedekunst jener Zeit. Für die sakrale Goldschmiedekunst im Barock ist eine Sonnenmonstranz in der Theatinerkirche in München charakteristisch, in die Teile des Brautschmucks der Kurfürstin Adelheid von Savoyen, der Gemahlin des Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern, eingesetzt sind. Prunkvoll ausgestattet sind die Monstranzen mit dem Motiv der Wurzel Jesse im Bayerischen Nationalmuseum (München) und die 1697 geschaffene Monstranz in Altfraunhofen bei Vilsbiburg.

Von Bedeutung sind vollplastische Silberfiguren, vor allem die Marienfigur, die in der Bürgerspitalkirche in Würzburg aufbewahrt wird. Von einigen Silberbüsten seiner Hand seien die des heiligen Sigismund und des heiligen Korbinian (beide 1685) im Dom zu Freising angeführt. Seine profanen Arbeiten beschränken sich auf Fassungen, wie die vergoldete Silbermontierung eines Elfenbeinhumpens mit bacchischen Szenen im Bayerischen Nationalmuseum (München).

Siehe auch

Quellen

  • Heidi Praël-Himmer: Keßler, Franz in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 548 f. (Onlinefassung)

Weblinks

Hinweise

  1. Siehe hierzu bei Wikipedia [1]
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