Sühnekreuze Hauptstraße (Leinach)
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Die Sühnekreuze in der Hauptstraße 5 sind Baudenkmäler in Leinach. [1]
Geschichte
Die zwei kleinen Steinkreuze aus rotem Sandstein wurden in den 1990er Jahren mitten in Unterleinach an die Stelle eines abgerissenen schmalen Hauses in eine Wand eingesetzt. Hier wohnte bis zu seinem Wegzug um 1885 der jüdische Seilermeister Löw Frank. Die Gemeinde hatte nach dem Abriss des Hauses eine Milchsammelstelle auf dem nun freien Platz bauen lassen. Auch diese Kreuze standen einstmals an anderen Örtlichkeiten und sollten den Vorübergehenden ein Erinnerungsmal sein.
Beschreibung
„Sühnekreuz, zwei grob gehauene Steinkreuze, wohl spätmittelalterlich.“
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Leinach, Nr. D-6-79-200-3
- Christine Demel: Leinach. Geschichte - Sagen - Gegenwart. Selbstverlag Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 499
Weblinks
- Sühnekreuze in der Hauptstraße im DenkmalAtlas 2.0
- Weiterführende Informationen zu Sühnekreuzen auf www.suehnekreuz.de
Erläuterungen
- ↑ Sühnekreuze sind Denkmale mittelalterlichen Rechts. Sie waren ein Erfüllungsteil von Sühneverträgen, welche zwischen zwei verfeindeten Parteien geschlossen wurden, um eine Blutfehde wegen eines begangenen Mordes oder Totschlages zu beenden. Der überwiegende Teil der Sühnekreuze ist in Kreuzform gestaltet, oftmals ist die Mordwaffe bzw. ein berufstypisches Gerät des Entleibten in den Stein gehauen. In den seltensten Fällen finden sich eingeschlagene Jahreszahlen. Text findet sich auf keinem echten Sühnekreuz aus dem 13.-16. Jahrhundert. Der einfache Bauer hätte es ohnehin nicht lesen können, weshalb Bilddarstellungen dominierten. Mit der Einführung der Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. im Jahre 1533 wurden private Abmachungen nicht mehr geduldet, an ihre Stelle trat das ordentliche Gericht, das den Täter nach dem neuen Recht verurteilte. Mit der Einführung dieses neuen Rechtes wurden die Sühneverträge zwar offiziell abgeschafft, lebten jedoch je nach Landessitte noch durch das ganze 16. Jahrhundert fort; erst das 17. Jahrhundert räumte mit ihnen endgültig auf. (Quelle: www.suehnekreuz.de)