Hutzelkreuz am Wurmberg (Böttigheim)
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Das Hutzelkreuz am Wurmberg erinnert als Baudenkmal an eine mutmaßliche Bluttat Anfang des 16. Jahrhunderts und steht in der Gemarkung Böttigheim.
Standort
Das Sühnekreuz befindet sich rund 1,6 km Wegstrecke nordöstlich der Gemeinde im Wald auf dem Wurmberg.
Namensgeber
Hutzel bezeichnet im mainfränkischen Dialekt Dörrobst aus Zwetschgen oder Birnen.
Beschreibung
„Steinkreuz, sog. Hutzelkreuz, Sandstein, wohl spätmittelalterlich, am Waldweg auf dem Wurmberg.“
Sage
Am späteren Standort des Hutzelkreuzes sollen sich zwei Brüder um eine Hutzel gestritten haben, wobei der eine Bruder den anderen im Zorn erschlagen haben soll.
Die beiden Brüder, die aus Neubrunn gewesen sein sollen, gerieten beim Sammeln von Hutzeln derart in Streit, dass der eine den anderen an der Stelle des Hutzelkreuzes umbrachte. Das Kreuz soll vom überlebenden Bruder (also dem Mörder, womit es ein Sühnekreuz und damit aus dem 15. Jahrhundert oder früher sein könnte) bzw. von der Familie des ermordeten Bruders (womit es ein Gedenkkreuz wäre und vermutlich aus der Zeit nach 1532 (Hals- und Peinliche Gerichtsordnung durch Kaiser Karl V.) stammen dürfte) errichtet worden sein. Gedenkkreuze wurden bereits im 16. Jahrhundert häufig mit einer Inschrift versehen. Da das Hutzelkreuz keine Inschrift (mehr?) trägt, könnte es sich um ein Sühnekreuz handeln und damit älter als 1532 sein.
Weg zum Hutzelkreuz
Unser Weg geht von Böttigheim ab der Frankenlandstraße auf dem Neubrunner Weg vorbei an der Fiederlingskapelle und dem Hotel Berghof bis zur Vierzehnheiligenkapelle. Nach 110 Metern zweigt links ein betonierter Weg ab und führt uns steil bergauf bis zum Waldrand des Wurmberges. Weiter auf einem geschotterten Weg, der sich kurvenreich bergauf zieht, gelangt man nach ca. 1 km zum Hutzelkreuz, das sich auf der rechten Seite im Wald befindet. [1]
Bildergalerie
Siehe auch
Quellen
- Joachim Braun: Das „Hutzelkreuz“ und das „Schwedenkreuz“ - Zwei bedeutsame und doch von der amtlichen Denkmalpflege übersehene Kleindenkmale auf Böttigheimer Gemarkung. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Band 61, Würzburg 2009, S. 90-93
- „Bei Böttigheim: Hutzelkreuz (NSG Rainberg/ NSG Wurmberg)“ - recherchiert und bebildert von Hendrik Beierstettel, Tauberbischofsheim
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Neubrunn, Nr. D-6-79-164-58