Schwedenkreuz (Böttigheim)
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Das Schwedenkreuz ist ein Baudenkmal im Neubrunner Ortsteil Böttigheim.
Standort
Das historische Steinkreuz steht an der Friedhofsmauer am Ausgang zum [[Limbachsgraben (Neubrunn)|Limbachsgraben.
Geschichte
Das Steinkreuz stand früher vor dem Anwesen Popp an der Frankenlandstraße am Aufgang zum Pfarrhaus. Wann es an seinen heutigen Standort transferiert wurde, ließ sich bisher nicht ermitteln.
Sage
In der mündlichen Überlieferung wird das Steinkreuz mit den Gräuel schwedischer Truppen während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) in Verbindung gebracht. Schwedische Soldaten unter König Gustav Adolf II. und seinen Nachfolgern sollen auf ihren Zügen durch Franken auch in Böttigheim ihr Unwesen getrieben haben.
An die „Schwedenzeit“ und den „Großen Krieg“ würde ebenso die Flurbezeichnung Schwedenrain am Kreuzberg erinnern, wo fremde Soldaten ihr Lager aufgeschlagen und von dort aus die Ortsbewohner drangsaliert und mit harten Forderungen belastet hätten. Dabei sollen auch Einheimische umgekommen sein.
Möglicherweise erinnert das „Schwedenkreuz“ an eine von fremden (schwedischen oder unter kaiserlichen Oberbefehl stehenden) Soldaten verübte Bluttat in Böttigheim, was die Darstellung der Waffe auf dem Denkmal nahelegt.
Beschreibung
Der Längsbalken misst 89 cm, der Querbalken 49 cm. Das Steinkreuz aus rotem Sandstein trägt die Jahreszahl 1635 und eine Inschrift in Form der Buchstabenfolge „N.V.V.W.H“, die allerdings noch nicht gelöst werden konnte.
Am auffälligsten ist jedoch die Darstellung eines Schwertes mit Scheide, von dessen Knauf sich eine Hand erhebt. Das Schwert ist in Schrägstellung dargestellt und reicht von der rechten Hälfte des Querbalkens bis zum linken Ansatz des Sockels des Kreuzes.
Siehe auch
- Baudenkmäler in Neubrunn
- Dreißigjähriger Krieg
- Friedhof Böttigheim
- Hutzelkreuz am Wurmberg (Böttigheim)
Quellen und Literatur
- Joachim Braun: Das „Hutzelkreuz“ und das „Schwedenkreuz“ – Zwei bedeutsame und doch von der amtlichen Denkmalpflege übersehene Kleindenkmale auf Böttigheimer Gemarkung. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Band 61, Würzburg 2009, S. 90-93
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Neubrunn, Nr. D-6-79-164-33