Nothelferkapelle (Greußenheim)

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Nothelferkapelle

Die Nothelferkapelle (auch Röthekapelle) ist ein Baudenkmal in Greußenheim.

Standort

Die tonnenförmige Wegkapelle befindet sich in einer Mauernische an der Ecke Franz-Fleischer-Straße / Kapellenweg.

Geschichte

Röthekapelle an ihrem alten Standort (1973)

Die Kapelle wurde 1988 wegen der Erschließung eines neuen Baugebietes zunächst eingelegt und später an ihrem heutigen Standort wieder errichtet und renoviert.

Sage

An einem Sonntagabend - es soll um das Jahr 1820 gewesen sein - kehrte Joseph Redelberger, der sein ehemaliges Heimatdorf Birkenfeld wieder einmal besucht hatte, nach Greußenheim zurück.

Einige junge Burschen aus Greußenheim wussten wohl um dessen Rückkehr und wollten ihn furchtsam machen und Angst einjagen. Mit weißen Betttüchern behängt erwarteten sie den wohl schon von Natur aus etwas ängstlichen Heimkehrer und lauerten ihm in den Hecken und Büschen der Flurabteilung „Röthe“ auf. Beim Näherkommen sprangen sie ihn an, stießen unartikulierte Laute aus und traktierten ihn. Vermutlich glaubte Joseph Redelberger, dass ihm ein „Geist“ oder gar der „leibhaftige Teufel“ auf den Rücken gesprungen sei und - nachdem er immer noch nicht losließ - gelobte er in dieser unheimlichen Stunde, dass er genau an dieser Stelle eine kleine Andachtskapelle errichten lassen würde, sollte der „Geist“ ihn endlich und augenblicklich loslassen. Einige Leute im Dorf meinten gar, der „Alkoholteufel“ sei mit im Spiel gewesen und hätte den Heimkehrer gepiesakt.

Nach diesem Gelöbnis entschwanden die „Geister“ bzw. die „Teufel“ und Joseph Redelberger löste später im Jahre 1849 tatsächlich sein Versprechen ein.

Patrozinium

Die Kapelle ist den 14 Nothelfern geweiht.

Beschreibung

Die Wegkapelle ist aus rotem Sandstein, in der Rundbogennische ein Relief der Vierzehn Nothelfer aus dem Jahre 1849. Unter dem Nothelferrelief befindet sich eine Inschrift über den Stifter der Kapelle (Fragmente):

GOTT UND DEN VIERZEHN HEILIGEN ZU EHREN / ERBAUT DISES BILD / JOSEPH REDELBERGER IM / JAHR 1849 / RENOVIERT IM JAHR ... / VON JOHANN REDELBERGER / GASTWIRT DAHIER

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • 875 Jahre Greußenheim 1102 - 1977. Gemeinde Greußenheim 1977, S. 96
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Greußenheim, Nr. D-6-79-141-15
  • Hans-Joachim Schreiber: Bildstöcke und Denkmale in und um Greußenheim - Ein Weg durch unsere Geschichte. Gemeinde Greußenheim (Hrsg.), Greußenheim 2019, S. 19 (erhältlich im Greußenheimer Rathaus)
  • Reinhold F. Seidl: 1. und 2.Weltkrieg - Versuch einer Kriegschronik. 1986, S. 8/16

Weblinks

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