Blauer Silvaner
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Blauer Silvaner ist eine Weißweinsorte, deren Beerenfarbe von hellgrau über rosa bis dunkelviolett variieren kann. Die Trauben werden aber ausnahmslos zu Weißwein gekeltert.
Synonyme
Blauer Österreicher, Blauer Reifler, Blauer Schönfeilner, Blauer Zierfahndler, Bodenseeburgunder, Bodenseetraube, Schwarzer Österreicher, Schwarzer Silvaner, Sylvaner Bleu, Schwarzer Cyrobotrus, Cyrifandl
Geschichte und Anbaufläche
Seit 1964 laufen die Selektionsarbeiten bei dieser Sorte, die ursprünglich aus einem Bestand mit Grünem Silvaner ausgelesen wurde. Der Ursprung des Blauen Silvaners ist jedoch noch ungeklärt. Es könnte sich bei dieser Rebsorte um eine Mutation des Grünen Silvaners handeln oder der Blaue Silvaner ist möglicherweise die eigentliche Ursprungsrebe des Grünen Silvaners. 1984 wurde die Weißweinsorte beim Bundessortenamt eingetragen und ist seitdem in Deutschland zugelassen.
Der Blaue Silvaner wird in Deutschland mit etwa 20 Hektar nur noch selten angebaut. Die Sorte ist vor allem im Anbaugebiet Franken und an der Hessischen Bergstraße vertreten. In Franken betrug die Anbaufläche im Juli 2019 genau 22,53 Hektar. [1] Mit den Selektionsarbeiten beschäftigt sich gegenwärtig die Rebschule Steinmann in Sommerhausen, die somit als Erhaltungszüchter fungiert.
Der Blaue Silvaner im Weinberg
Die Rebe des zeigt kräftigen Wuchs, mittelstarken Ertrag und ist bis zur Vollreife äußerlich nicht vom verwandten Grünen Silvaner zu unterscheiden. Die Rebe ist mittel- bis spätreifend (Anfang bis Mitte Oktober) und hat zwittrige Blüten. Die Rebsorte ist anfällig gegenüber dem Echten Mehltau und aufgrund der mittelmäßigen Holzreife gegenüber Winterfrost. Höhere Erträge können insbesondere bei älteren Rebstöcken erzielt werden.
Geschmack
Der gekelterte Wein ist meist kräftiger als der des Grünen Silvaner und zeigt meist Anklänge von reifen gelben Früchten geprägt mit Nuancen von frischen Kräuteraromen. Der Geschmack variiert je nach Ausbauart und Terroir.