Biohof Ramnick (Greußenheim)

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Der Bioland-Hof Ramnick ist ein landwirtschaftlicher Betrieb im Ökolandbau in Greußenheim.

Geschichte

Biohof Ramnick Greußenheim

Anfang der 1990er-Jahre hatte Pierre Ramnick sich verstärkt Gedanken zu seinem Naturverständnis und der konventionellen Landwirtschaft gemacht. Mit seinem stattlichen Betrieb bezog er regelmäßig größere Mengen an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln sowie Düngemittel und brachte sie auf den Feldern aus. Das hatte für ihn gesundheitliche Auswirkungen. Kaum dass seine Kinder laufen konnten, mussten er und seine Frau deren Entdeckergeist stark einschränken und schwer zu vermittelnde Verbote aussprechen, um sie vor diesen unsichtbaren Gefahren in Getreidefeld und Kornkammer zu schützen. Bei einigen seiner Kollegen ringsum funktionierte das anders: Sie wirtschafteten bereits ökologisch. 1994 stellten sein Vater und er den Hof auf Öko-Landbau nach Bioland-Richtlinien um.

Leitgedanke

Wasserschutzgebiet mit 70 Hektar Greußenheim am Horizont

Abseits der Hauptverkehrsstraßen liegt Greußenheim in einem idyllischen Tal nahe der unterfränkischen Großstadt Würzburg. Mittlerweile sind in Greußenheim sieben Öko-Betriebe. Das bedeutet, dass rund 1.200 der 1.700 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche die Geußenheimer Betriebe ökologisch bewirtschaften. Mit regenerativen Energieformen in öffentlichen Gebäuden bekennt sich unsere Gemeinde zu einer nachhaltigen Wirtschaft. In einem großen Wasserschutzgebiet, das die eigene Wasserversorgung sicherstellt, liegt ein Teil der Grünlandflächen des Bioland-Hofs Ramnick.

Portfolio

Zusammen mit seinem Vater Norbert Ramnick und einem Mitarbeiter baut er auf etwa 300 Hektar Ackerland verschiedene Getreidearten sowie Kartoffeln und mehrjähriges Kleegras an, außerdem Ackerbohnen, Sonnenblumen und andere Kulturen. Zum Betrieb gehört auch eine Mutterkuhherde.

Nährstoffe für sein Getreide

Die Fruchtfolge beschreibt die Reihenfolge der Nutzpflanzenarten, die im Ablauf der Vegetationsperiode und der Jahre angebaut werden. Der Anbau unterschiedlicher Pflanzen führt zu einem differenzierten Auf- und Abbau der im Boden enthaltenen Nähr- und Mineralstoffe. Vielfältige Systeme zeigen sich dabei deutlich stabiler als einseitige. Stickstoff, der wichtigste Nährstoff für Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenwachstum, wird über den Anbau von Leguminosen (Hülsenfrüchte) in den Boden gebracht. Leguminosen können mithilfe von Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln Luftstickstoff binden und so der wachsenden Kultur einen Großteil des benötigten Stickstoffs zur Verfügung stellen. Pflanzen- und Wurzelreste hinterlassen zum Teil hohe Stickstoffmengen. Die Gründüngung, das Einarbeiten von grünen Pflanzen oder welkem Pflanzenmaterial (zum Beispiel Ernterückstände und Stroh) in den Boden, dient ebenso der Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen. Im sogenannten Zwischenfruchtanbau werden die Pflanzen extra für diesen Zweck ausgesät.

Anbaumethode und Technik

Als innovativer Bio-Betrieb hat Pierre Ramnick mit der Anschaffung einer acht Meter breiten Sämaschine und eines ebenso breiten Hackgeräts mit Kameralenkung in moderne Technik investiert. Beim Getreideanbau (Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste) wendet der Betrieb das Weite-Reihe-Verfahren an, bei dem die Pflanzen in einem Reihenabstand von 30 Zentimetern ausgesät werden. Die gesamte Ackerfläche hacken wir mechanisch; so wird der Boden gut durchlüftet und der Wasserhaushalt des Bodens positiv beeinflusst. Dabei verteilt sich der im Boden begrenzt vorhandene Stickstoff auf weniger, einen dafür aber qualitativ höherwertigen Ertrag.

Der Kreislaufgedanke

Pierre Ramnick wirtschaftet ökologisch, weil es ihm Spaß macht. Gleichzeitig stellt insbesondere der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche Düngemittel eine Herausforderung dar. Dieser Aufgabe begegnet er als Bio-Bauer mit dem Anbau von Leguminosen wie Ackerbohnen oder Kleegras. Sie garantieren dem Boden eine Grundversorgung mit Nährstoffen. Außerdem spielt bei seiner auf dem Hof die Mutterkuhhaltung eine wichtige Rolle: Sie schließt den Betriebskreislauf.

Mutterkuhhaltung

Herde Deutsch Angus in Greußenheim
Deutsch Angus in Greußenheim

Die Herde der Rinderrasse Deutsch Angus hat das ganze Jahr hindurch Weidegang, wobei die Tiere bei schlechtem Wetter Schutz in Unterständen finden. Ihren Dung kompostieren er oder bringt ihn direkt auf unsere Betriebsflächen aus, wo die Inhaltsstoffe den Kulturpflanzen zusätzlich als Nährstoffquelle dienen. Das Grünland seines Betriebes wiederum nutzt er als Futterfläche für die Mutterkühe. So entsteht ein Kreislauf von Tier, Pflanze und Boden, der die natürliche Bodenfruchtbarkeit erhält, ohne dass chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Seine Vision für den ökologischen Landbau in Greußenheim ist, dass der Betrieb es schafft, die landwirtschaftliche Fläche zu 100 Prozent ökologisch zu bewirtschaften. „Bio mit Gesicht“ trägt dazu bei, dass dem Verbraucher der ökologische Landbau nähergebracht wird.

Ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird der Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-43368-A geführt wird. Außerdem ist der Betrieb nach dem Qualitätssicherungsstandard GLOBALGAP (ehemals EurepGAP) zertifiziert, der insbesondere die Punkte Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz berücksichtigt

Bio-Kartoffeln „mit Gesicht“

Der Biohof Ramnick baut Getreide und Kartoffeln nach ökologischen Richtlinien an und hält eine Mutterkuhherde. Seine Bio-Kartoffeln „mit Gesicht“ sind in den tegut...-Filialen in Hessen, Thüringen, Bayern und Niedersachsen zu finden oder im Biohofbetrieb "Remlinger Rüben GmbH & Co.KG in Remlingen.

Adresse

Bioland-Hof Ramnick
Aussiedlerhof 1
97259 Greußenheim
Telefon: 09369 - 980450
Telefax: 09369 - 982021

Weblinks

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