Beobachtungsturm am Bahnbetriebswerk
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Der Beobachtungsturm am Bahnbetriebswerk ist ein ursprünglich militärisch genutzter und deshalb besonders geschützter Beobachtungsstand. Das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg befindet sich oberhalb des Bahnbetriebswerks und Hauptbahnhofs unmittelbar an der Nordtangente.
Baubeschreibung
Der fast kreisrunde Beobachtungsstand ist in massiver Ziegelbauweise und Stahlbeton ausgeführt und wurde während des Zweiten Weltkriegs errichtet. Es handelt sich in diesem Fall nicht um ein standardisiertes Typenbauwerk, dennoch gab bzw. gibt es ähnliche Bauwerke auch in anderen deutschen Städten. Im rückwärtigen Bereich des kleinen Turms führen fünf durch eine Ziegelmauer besonders geschützte eiserne Trittstufen auf die erhöhte Beobachtungsplattform. Am Umlauf dieser Plattform befand sich einst noch ein Eisengeländer, das heute allerdings fehlt. Drei Beobachtungsscharten sind nach Osten, Süden und Westen ausgerichtet und ermöglichen durch schmale Sehschlitze eine geschützte Beobachtung des Bahnhofsareals. Das Dach des Beobachtungsturms ist aus Stahlbeton. Im inneren des Turms fanden maximal etwa zwei Personen Platz.
Funktion
Das Bauwerk diente aufgrund seiner exponierten Lage ursprünglich der Flug- und Brandwache als Beobachtungsstand. Die massive Bauweise bot Schutz vor (leichtem) Beschuss und Splittereinwirkung. Von dem geschützten Beobachtungsstand aus war es möglich, frühzeitig feindliche Flieger zu erkennen, Fliegeralarm auszulösen bzw. Brände zu erkennen. Allgemein bot der Standort einen guten Ausblick auf das Areal des Bahnbetriebswerks und des gegenüberliegenden Hauptbahnhofs sowie die dort befindlichen Arbeiter.
Ob der kleine Turm auch für Zwecke der Flugabwehr genutzt wurde, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Aufgrund der überschaubaren Dimensionierung des Bauwerks ist dies jedoch unwahrscheinlich - zumal sich Flugabwehreinheiten oberhalb des Beobachtungsstands im Weinberg befanden.
Heutige Situation
Der Beobachtungsstand befindet sich auf dem Areal der Deutschen Bahn AG und ist somit der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Den einen oder anderen Graffitikünstler hat dies jedoch nicht davon abgehalten, sich an dem Bauwerk zu verewigen. 2017 wurden im Umfeld des Turms Rodungsarbeiten durchgeführt.