Begarden

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Begarden (Begharden) waren Männer, die ein christliches Leben in Gemeinschaft führen wollten, ohne jedoch einem Orden beizutreten. In Deutschland sind sie seit dem 13. Jahrhundert belegt. Sie waren oft in der Krankenpflege tätig.

Geschichte der Begarden im Mittelalter

Um 1320 waren die Begarden im Mainviertel unter dem Marienberg angesiedelt. In Würzburg werden Begarden im Jahr 1364 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Würzburger Bürger Ecke Nicht überlässt ihnen in seinem Testament seinen Hof Kennenkein (Hof Kenneken) [1] zur ewigen Nutzung, wohin die Begarden 1377 umzogen. Da auch der Offizial der Würzburger Diözese siegelt, geschieht diese Übertragung mit dem Einverständnis der Kirche. Die Aufsicht über diese Einrichtung führen drei Würzburger Bürger. Aus dem Jahr 1367 ist eine Aufzählung der Mitglieder des Begardenkonvents überliefert, der demnach 14 Personen umfasste.

Ordensregeln

Vom 26. November 1491 datiert eine Ordnung der Begarden und Beginen. Danach gehörten zu deren Aufgaben die Pflege Schwerst- und Todkranker, die Begleitung bei der Beerdigung und die Teilnahme an Seelmessen und Gebete für die Verstorbenen.

Ende der Begarden

Die Begarden behaupteten sich in Franken bis in das 16. Jahrhundert und verschwanden allmählich mit dem Beginn der Kirchenreformation.

Einzelnachweise

  1. Bronnbacherhof 1; vgl. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 64 f.

Literatur

  • Helmut Flachenecker: ...unser wesen und wonunge an der stat ein nuwekeit ist. Zu den Begarden und Beginen im mittelalterlichen Würzburg, in: Geschichte in Räumen. Festschrift für Rolf Kießling zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Johannes Burkhardt, Thomas Max Safley, Sabine Ullmann, Konstanz 2006, S. 199-224.
  • Das Beghardenkloster im Kennecken zu Würzburg c. 1320- c. 1500. In: Georg Link: Klosterbuch der Diöcese Würzburg. Band II., Würzburg, 1876. (Virtuelle Bibliothek Würzburg)
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