Andreas Möckel
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Prof. Dr. Andreas Möckel (* 30. Januar 1927 in Großpold/Rumänien; † 11. Dezember 2019 in Würzburg [1]) war Sonderpädagoge und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Leben und Wirken
Nach dem Besuch von Volksschule und Gymnasium in Kronstadt wurde er im Januar 1945 als Angehöriger der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen im Zuge der Verschleppung von Rumäniendeutschen in die Sowjetunion deportiert. Nach der Entlassung 1947 in die Sowjetische Besatzungszone gelangte Möckel zu Verwandten nach Westdeutschland und besuchte bis 1949 die Evangelisch-Kirchliche Heimschule in Michelbach an der Bilz. Zwischen 1949 und 1951 absolvierte er am Pädagogischen Institut in Stuttgart eine Ausbildung als Lehrer. Nachdem er zwei Jahre an Volksschulen unterrichtet hatte, studierte er von 1953 bis 1958 Pädagogik, Philosophie und Geschichte in Tübingen, West-Berlin und München. 1958 legte er die Höhere Prüfung für den Volksschuldienst ab. Von 1959 bis 1962 war er Assistent am Staatlichen Seminar zur Ausbildung von Hilfsschullehrern tätig und wurde 1961 promoviert.
Möckel lehrte ab 1963 als Dozent für Geschichte und Geschichtsdidaktik und später für Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen. 1969 übernahm er eine Professur und zugleich die Leitung des Instituts für Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen in Verbindung mit der Universität Tübingen.
Professor in Würzburg
Zwischen 1976 und 1992 war er Erstinhaber des Lehrstuhls für Sonderpädagogik mit Schwerpunkt Lernbehinderten-Pädagogik. Er etablierte und profilierte das Fach, für das es damals in Deutschland noch keine universitäre Tradition gab, im Lehr- und Ausbildungskanon der Universität. Durch sein Engagement wurde die Sonderpädagogik in Würzburg neben der herkömmlichen Lehramtsausbildung verankert und erlangte somit bundesweite Aufmerksamkeit und Außenwirkung.
Ehrenamtliches Engagement
Möckel war Mitglied in der Kommission Sonderpädagogik des deutschen Bildungsrates. Er gehörte 1987 zu den Initiatoren der Heilpädagogischen Vereinigung e.V., die sich für „Montessori Ausbildungen für Lehrkräfte und ErzieherInnen“ einsetzte und „Sonderpädagogische Tage“ organisierte. Er amtierte bis 1999 als erster Vorsitzender und war Ehrenvorsitzender.
Forschungsschwerpunkt
Möckel forschte über die Lese-Schreibschwäche und war Fachbuchautor zum Thema „Heilpädagogik“.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2011: Bene Merenti-Medaille in Gold der Universität Würzburg
Siehe auch
Quellen
Walter König: Bedeutender Historiker der Sonderpädagogik: Andreas Möckel. In: Siebenbürgische Zeitung, 20. Januar 2007
Weblinks
- Preisträger der Bene Merenti-Medaille in Gold auf uni-wuerzburg.de
- Main-Post: „Würzburg: Trauer um Prof. Dr. Andreas Möckel“ (22. Dezember 2019)