Alfonso Corti
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Dr. Alfonso Giacomo Gaspare Marchese Corti (* 22. Juni 1822 in Gambarana/Lombardei; † 2. Oktober 1876 in Corvina San Quirico/Lombardei) war HNO-Facharzt und wissenschaftlich-medizinischer Assistent an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Familiäre Zusammenhänge
Graf Corti entstammt einer hochadligen Familie des Königreiches Sardinien-Piemont.
Leben und Wirken
Corti studierte ab 1841 Medizin in Pavia/Venetien, war dann wissenschaftlicher Assistent in Wien und wurde 1847 promoviert. Ab 1848 wirkte er in Bern.
Professor in Würzburg
1850 wechselte er nach Würzburg. Bereits ein Jahr später verließ er die Universität Würzburg wieder und hielt sich zunächst in Paris und Turin auf. In seiner Zeit in Würzburg pflegte er einen freundschaftlichen Umgang mit namhaften Größen wie Albert von Koelliker und Rudolf Virchow. Seine medizinische Laufbahn wurde durch den Tod seines Vaters bereits stark zugunsten von Verwaltungsangelegenheiten eingeschränkt und 1855 durch die Hochzeit mit einer vermögenden italienischen Dame und dem damit verbundenen Umzug nach Mazzolino endgültig beendet.
Entdeckung
1851 entdeckte er das eigentliche Rezeptorgebiet im menschlichen Innenohr, das nach ihm benannte Cortische Organ. Dass die Bezeichnung bis heute eine feste Größe im Medizinstudium ist, verdankt Corti seinem Würzburger Lehrer Albert von Koelliker, der diese Bezeichnung vorschlug. Die kurze Zeit in Würzburg gilt als Höhepunkt in Cortis sieben Jahre währende wissenschaftliche Karriere. 1852 erschien seine letzte wissenschaftliche Abhandlung.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1854: Mitglied der Leopoldina
Siehe auch
Quellen
Helmut Wyklicky, Gabriela Schmidt: Über Alfonso Corti (1822-1876), einige seiner Biographen und seine Beziehung zu Wien, in: Laryngo-, Rhino-, Otologie, Band 70-03 (1991), S. 161 ff.