Schönbornsche Ausfallpforte
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Schönbornsche Ausfallpforte ist Teil der nördlichen Befestigungsanlage der Festung Marienberg. Das kleine Nebentor wurde um 1657 errichtet und befindet sich oberhalb des Neutors. Es durchbricht dort die Kurtine zwischen den Bastionen „St. Johann Nepomuk“ und „Cäsar“. Über der Pforte befindet sich - gegenwärtig etwas mit Moos bewachsen - ein Schönborn-Wappen und darunter die Jahreszahl 1657.
Die Ausfallpforte erlaubte den auf der Festung stationierten Truppen bei einer Belagerung einen überraschenden Ausfall oder ein unentdecktes Verlassen der Anlage. Die Treppenstufen unmittelbar außerhalb der Mauer waren früher aus Holz gefertigt. Im Kriegsfall konnten sie schnell entfernt werden. Der Einstieg befand sich dann hoch oben in der Mauer und konnte nur schwer erreicht werden.
In Friedenszeiten diente die Pforte als Abkürzung für den sonst langen Wege durch die Wehranlagen und wurde insbesondere von der Dienerschaft genutzt. Sie ermöglichte einen kurzen Weg vom inneren Burghof über den Nordhang des Marienbergs zur Stadt. Diese abkürzende Funktion erfüllt das kleine Tor bis heute. Zwischen der Pforte und dem Neutor verläuft ein direkter Treppenweg.
Oberhalb der Ausfallpforte ist noch die bauliche Fortsetzung zu sehen. Dort führt eine steile Treppe durch die Wolfskeelsche Ringmauer. Sie ist teils als Außentreppe, teils innerhalb der Wehranlage ausgebildet und oben mit einem Häuschen überbaut. Das Wappen trägt die Jahreszahl 1649. Über die heute gesperrte Treppe gelangte man direkt zu dem Torbogen, der neben der Marienkirche auf den Inneren Burghof führt.
Bilder
Siehe auch
Quellen
- Max H. von Freeden: Festung Marienberg. Stürtz, Würzburg 1982. S. 114
- Marianne Erben: Unsere Würzburger Festung. Echter, Würzburg 1998. S. 12