Misa Criolla
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Die Misa Criolla (deutsch: „Kreolische Messe”) ist ein kompositorisches Werk geistlicher Musik, das einem Würzburger Geschwisterpaar gewidmet ist.
Geschichte
Die erste Inspiration für das Schreiben eines religiösen Werkes kam Ramirez zwischen 1950 und 1954, als er noch ein unbekannter Musiker war und fern seiner südamerikanischen Heimat zeitweise in Würzburg im Kloster der Mariannhiller Missionare lebte. Dort traf er auf das Schwesternpaar Elisabeth Brückner, eine Kommunalpolitikerin, und der Künstlerin Regina Brückner. Beide erzählten ihm, dass ein schönes Herrenhaus vor dem Kloster während des Nationalsozialismus Teil eines Konzentrationslagers gewesen sei, und sie, obwohl die Todesstrafe drohte, acht Monate lang Nacht für Nacht Essen zu den Gefangenen brachten. 1954 nahm Ariel Ramírez seine Idee auf einer Seereise von Liverpool nach Buenos Aires wieder auf und beschloss, ein musikalisches Werk zu Ehren dieser beiden deutschen Geschwister zu schreiben. Die Uraufführung fand am 20. Dezember 1965 in Mercedes/Uruguay statt.
Komponist
Die Messe gilt als bedeutenstes Werk des argentinischen Pianisten und Komponisten Ariel Ramírez (* 4. September 1921 in Santa Fe de la Vera Cruz/Argentinien; † 18. Februar 2010 in Monte Grande bei Buenos Aires) aus den Jahren 1963 und 1964.
Musikalische Konzeption
Die Messe wurde in der Zeit komponiert, als das Zweite Vatikanische Konzil seit 4. Dezember 1963 erlaubte, als Liturgiesprache der Heiligen Messe auch die jeweilige Landessprache zuzulassen. Der Text entspricht der offiziellen spanischen Messliturgie, einzelne Teile sind jedoch jeder mit einem anderen Rhythmus interpretiert, der jeweils aus einer anderen Region Argentiniens stammt. Die Messe besteht aus den fünf Bedstandteilen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei für zwei Solo-Tenöre, gemischtem Chor, Schlagzeug, Klavier und traditionellen Instrumente der Andenregion.
Siehe auch
Quellen
- Die Schwestern und der Komponist, Süddeutsche Zeitung, 20./21. Dezember 2014, S. 76
- Misa Criolla auf wikipedia.org