Karmelitinnen
Die Karmelitinnen (OCarm) sind im Würzburger Kloster Himmelspforten beheimatet.
Karmelitinnenorden
Die Heilige Teresa von Ávila gründete im 16. Jahrhundert den Reformzweig der Unbeschuhten Karmelitinnen (Ordo Carmelitarum Discalceatorum, O.C.D.). Die Unbeschuhten Karmelitinnen sind mit ca. 41.000 Schwestern weltweit der größte kontemplative Frauenorden.
Geschichte der Würzburger Karmelitinnen
1844 konnten vier alleinstehende fromme Frauen den Anblick der Tabak- und Farbenfabrik im alten Zisterzienserklostergebäude in der Zellerau nicht mehr ertragen und überlegten, dies zu ändern. Das Kloster sollte wieder belebt werden mit eine Gemeinschaft kontemplativ lebender Nonnen. Aus Gmunden in Österreich kamen drei Karmelitinnen und gründeten das erste Kloster des Ordens auf deutschem Boden nach der Säkularisation. Da die Abtei für 21 Nonnen – nur so viele Schwestern dürfen nach den Vorgaben der heiligen Teresa in einem Karmel leben – doch auf Dauer zu geräumig und der Unterhalt zu teuer war, entschloss man sich 1925, einen kleineren Klosterbau an der anderen Seite der Kirche anzubauen. Die ehemaligen Klostergebäude wurden ab 1926 zum Exerzitienheim der Diözese Würzburg.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch bei den Karmelitinnen seine Spuren. Kaum waren die gröbsten Schäden beseitigt, wurde der Glaube der Schwestern auf eine harte Probe gestellt, da der Holzbockkäfer sich im Dachstuhl der Kirche sehr wohl fühlte und das Dach fast zum Einsturz brachte. Die Kirche musste 1956 wieder geschlossen werden. Da die Finanzmittel knapp waren und die Schwestern zwischenzeitlich schon reichliche Kenntnisse im Bauhandwerk erworben hatten, trugen sie eigenhändig den befallenen Dachstuhl ab, ersetzten ihn durch ein Stahlfaltdach und renovierten bei dieser Gelegenheit gleichzeitig die ebenfalls befallene Kassettendecke aus dem 17. Jahrhundert.
Am 15. August 1969 war es dann geschafft. Die Kirche konnte wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. Aus Anlass dieses feierlichen Ereignisses erhielt die Kirche ihr früheres Patrozinium aus Zisterzienserzeit „Aufnahme Mariens in den Himmel“ wieder zurück. Die Kirche aus dem Jahre 1276 gilt als eine der ältesten Zisterzienserkirchen auf deutschen Boden.
Tätigkeiten
Kontemplation
Als Schwestern, die sich ganz dem kontemplativen Leben widmen, leben die Karmelitinnen in strenger Klausur, d.h. in weitgehender Trennung von der Welt. Sie leben zurückgezogen in ihrem Kloster und verlassen den ihnen vorbehaltenen Lebensbereich nur aus notwendigen Gründen.
Gebetsanliegen
Die Nonnen nutzen auch die Wege der modernen Kommunikation und bieten die Möglichkeit, Gebetsanliegen per Mail zu senden. Diese Anliegen werden dann in ihrem Tagesgebet eingeschlossen.
Ikonenwerkstatt
Zum Lebensunterhalt des Klosters trägt eine Ikonenwerkstatt bei, die auf Holz handgemalte Ikonen im Stil der orthodoxen Kirche herstellt und verkauft.
Kontakt
- Karmelitinnenkloster Würzburg
- Mainaustraße 40
- 97080 Würzburg
- Telefon: 0931 – 42178
