Eisenbahnunfall im Hauptbahnhof von 2020
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Beim Eisenbahnunfall im Hauptbahnhof von 2020 fand im Hauptbahnhof Würzburg statt, als ein Güterzug am 16. Juli 2020 gegen 22.00 Uhr in die Flanke eines bereitgestellen Personenzuges fuhr.
Unfallhergang
Der Regional-Express 4636 nach Frankfurt/Main sollte auf Gleis 11 bereitgestellt werden. Der Personenzug überfuhr dabei ein „Halt“ zeigendes Rangiersignal, wodurch er in den Fahrweg des gleichzeitig einfahrenden Güterzuges DGS 48959 geriet. Der Güterzug bestand aus Kesselwagen mit Dieselkraftstoff und war von Gelsenkirchen nach Linz/Österreich unterwegs. Dessen Elektrolokomotive (187 315-7 mit Dieselhilfsantrieb) fuhr dem zweiten Wagen der Twindexx-Einheit[1] in die Flanke. Beide Fahrzeuge und der erste Kesselwagen entgleisten.
Unfallfolgen
Der Tank des Dieselhilfsantriebs der Güterzug-Lokomotive wurde beschädigt und 200 Liter Dieselöl liefen aus. Keine Dienststelle der Deutschen Bahn in Umkreis besaß mehr die Möglichkeit, eine 87 Tonnen schwere Lokomotive anzuheben. Einzig der Hebestand der DGEG-Werkstatt des Eisenbahnmuseums Würzburg war in der Nähe und technisch geeignet, das verunfallte Fahrzeug auf sog. Loco Buggys zu setzen, um es zur Reparatur abzuschleppen. Die Lokomotive des privaten Logistik-Anbieters Raildox aus Erfurt wurde als kaufmännischer Totalschaden eingeschätzt, wurde nicht mehr repariert und 2021 außer Dienst gestellt. Personenschäden sind nicht bekannt.
Literatur
- Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979.
- Sebastian Schrader: Flankenfahrt in Würzburg bremst Güterverkehr aus. In: Eisenbahn-Revue International 4/2020, S. 213.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweis
- ↑ Twindexx ist eine Bauart von Doppelstockwagen der Firma Bombardier Transportation, die von der Deutschen Bahn im Regional- und Fernverkehr eingesetzt werden.