Hoftor Obere Hauptstraße 11 (Thüngersheim)

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Hoftor in der Oberen Hauptstraße in Thüngersheim
Wappenrelief am Scheitel des Hoftors

Das Hoftor Obere Hauptstraße (des ehemaligen Zehenthofs des Benediktinerinnenklosters St. Afra) ist ein Baudenkmal in der Gemeinde Thüngersheim.

Lage

Das Hoftor befindet sich nahe der Oberen Hauptstraße 11.

Geschichte

Die Geschichte des äußerlich recht einfachen Doppelhauses mit Torbogen, das nahe der Ausfahrt des Retzstadter Tors steht, lässt sich weit zurückverfolgen. Schon im Jahre 1282 ist die Rede von diesem Hofe, der im Besitz des Schultheißen Eckart und seiner Frau Friderum war. Die beiden Eheleute hatten den frommen Wunsch, den Hof um ihres Seelenheils wegen samt etlichen Morgen Weinberg dem Benediktinerinnenkloster St. Afra in Würzburg zu schenken. So kam es, dass das Kloster St. Afra in Thüngersheim einen Hof erhielt, ihn weiter verwaltete und mit allerhand Freiheiten ausstattete. Das Kloster erklärte sich bereit, für die landwirtschaftlichen Notwendigkeiten aufzukommen, stellte den Thüngersheimern Ochsen und Zuchttiere und nahm dafür den ganzen Zehent in Dorf und Feld in Anspruch. Da das Kloster aber selbst die Bewirtschaftung nicht leiten konnte, gab es den Hof an einen Pächter. Dieser klösterliche Vertreter musste ohne des Klosters Schaden die Zuchttiere beschaffen und unterhalten, wofür das Kloster an ihn den kleinen Zehent, nämlich das Heu, die Rüben, das Kraut und die Zwiebel abtrat. Der Obstzehent hingegen, sowie die Hühner, Gänse, Schweine und Kälberpfennige behielt das Kloster für sich vor. Ferner behielt sich das Kloster vor, dass ein jeder Besitzer des Hofes, die Klosterleute zu allen Zeiten das Jahr hindurch zu beherbergen und ihnen die Kost zu reichen hatte und wenn der Getreide- und Weinzehent gesammelt wurde, hatte der Pächter von seiner Scheuer und seiner Kalter den halben Teil an das Kloster abzutreten und wenn man seine Kalter benötigte, sollte er sie ihnen zum Gebrauch geben.

Baubeschreibung

„Hoftor, rundbogig, darüber Wappenrelief, am Scheitel bez. 1719.“

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Thüngersheim, Nr. D-6-79-194-14
  • Richard Glaab: Thüngersheim - Gegenwart und Vergangenheit einer mainfränkischen Winzergemeinde. Hrsg.: Gemeinde Thüngersheim, 1982, S. 186 ff.

Weblinks

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