Bergfried

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Bergfried der Festung Marienberg

Der Bergfried erhebt sich freistehend im inneren Burghof der Festung Marienberg.

Beschreibung

Der runde Turm aus Bruchsteinmauerwerk mit einer Wandstärke von 2,5 m erreicht eine Höhe von etwa 40 Metern.

Nach von Freeden wurde mit dem Bau des Turms im Zuge der Entstehung der ersten Burganlage unter Konrad von Querfurt begonnen, also zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Fertiggestellt wurde er wohl erst unter seinen Nachfolgern. Mit der Marienkirche gehört der Bergfried zu den ältesten erhaltene Teilen der mittelalterlichen Burg. Bis ins 19. Jahrhundert hieß der Bau „Mittlerer Turm" oder „Wartturm“. Die Wand des Turms weist nur wenige Schartenschlitze auf. Weit oben besteht ein Kranz von Schießluken, darunter sind noch die Kragsteine zu sehen, die einst einen hölzernen Umgang trugen.

Der Turm diente durch seine Höhe und dem freien Rundumblick als Wachtturm zur Beobachtung des Umlandes und frühen Warnung vor herannahenden Feinden. Das untere Geschoss wurde als Verließ genutzt. Dieses hatte keine Zugangstüre wie heute sondern lediglich ein sogenanntes „Angstloch“ von 50 x 50 cm Öffnungsgröße in der Gewölbedecke, durch das die Gefangenen hinabgelassen wurden. Mit dem oberen Raum besteht ein Verbindungsschacht, dessen Nutzung nicht geklärt ist (möglicherweise wurde darüber Essen gereicht, eine ausreichende Belüftung gewährleistet oder er diente als Feuerstelle).

Im Falle einer feindlichen Erstürmung der Festung war der stark befestigte Turm auch letzte Zufluchtsstätte. Aus diesem Grund war der einzige Zugang deutlich erhöht angebracht. Erst um 1600 wurde der außen liegende Treppenturm zu diesem Zugang in Stein ausgeführt. Weiter nach oben befanden sich noch drei Etagen und schließlich die Türmerstube mit einer Leiter zu den Fenstern im Dachgebälk.

In die Zeit Julius Echters fielen noch weitere Veränderungen: Der bereits genannte galerieartige Umgang wurde in der Höhe um den Turm gelegt, die Spitze erhielt einen zwiebelförmigen Turmhelm, welcher aber später durch Blitzschlag zerstört wurde. Auch wurde am Turm eine Uhr angebracht, was zu der Bezeichnung „Uhrturm“ führte (siehe historische Aufnahme). Die Form des Kegeldachs, wie sie heute ersichtlich ist, geht auf das 19. Jahrhundert zurück.

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Informationstafel im Turm
  • Max H. von Freeden: Die Festung Marienberg. Stürtz, Würzburg 1982
  • Marianne Erben: Unsere Würzburger Festung. Echter, Würzburg 1998

Kartenausschnitt

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