Julius Stumpf
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Prof. Dr. Julius Stumpf (* 1856; † 1932) war Humanmediziner, Entdecker und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Leben und Wirken
Nach dem Medizinstudium legte er 1885 sein Physikatsexamen ab. Zunächst wirkte er von 1893 bis 1899 als praktischer Arzt in Werneck/Landkreis Schweinfurt.
Professor in Würzburg
1899 wurde Stumpf habilitiert und zum Exatraordinarius und Landgerichtsarzt in Würzburg bestellt. 1924 wurde er Leiter am Institut für Rechtsmedizin und ordentlicher Professor. 1925 wurde er emeritiert.
Entdeckung
Der als Lehmdoktor bezeichnete Stumpf entdeckte, dass kaolinhaltiges Tonpulver bakterienhemmende Eigenschaften besitzt. Diese Vermutung erlangte Stumpf zuerst nach einer Obduktion eines erdbestatteten Leichnams. Dieser Leichnam wurde nach drei Jahren Liegezeit im Erdreich exhumiert und wies kaum Verwesungsspuren auf. Stumpf wagte den Einsatz weißem Ton bei Geschwüren, Biss- und Schusswunden und setzte das gleiche Präparat innerlich bei sich selbst und seiner greisen Mutter gegen Brechdurchfall ein. Von seinen Heilerfolgen beflügelt, reiste er in die von Cholera heimgesuchten Gebiete im damaligen Westpreußen. Dort angekommen, flößte er den Kranken sein Präparat ein. Die Heilreaktion stellte sich umgehend ein. Aus wissenschaftlicher Sicht beschrieb er die medizinischen und physikalischen Eigenschaften von Tonerde gründlich und setzte die Aufnahme des „Bolus alba“, einer Tonheilerde, in das Arzneibuch und die Lehmtherapie in die Schulmedizin durch.