Heike Walles

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Prof. Dr. Heike Walles (geb. Schönke); (* 1. Oktober 1962 in Wiesbaden-Sonnenberg) ist Physiologin und Professorin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur am Schulzentrum in Taunusstein/Rheingau 1982 studierte Walles Biologie zunächst in Freiburg/Breisgau und Gießen, das sie mit Diplom abschloss. Zwischen 1991 und 1994 folgte die Promotion am Max-Planck-Institut in Planegg-Martinsried. 2003 und 2004 war sie an der Medizinischen Hochschule Hannover tätig, zunächst als Gruppenleiterin und später als Juniorprofessorin. Danach wechselte sie an das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik und war bis März 2013 dortige Leiterin der Abteilung Zellsysteme.

Professorin in Würzburg

Im August 2009 erhielt sie einen Ruf auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin der Universität Würzburg. Parallel zu ihrem Medizinischen Lehrstuhl wird auch ein am Fraunhofer-Institut angesiedeltes Forschungsprojekt „Regenerative Technologien für die Onkologie“ in Würzburg eingerichtet, für das im Rahmen eines Forschungsförderprogramms der Bayerischen Staatsregierung eine Förderung von fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

Forschungsschwerpunkte

Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der Züchtung verschiedener Gewebearten aus körpereigenen menschlichen Zellen, das in der Transplantationsmedizin ebenso eingesetzt werden können, wie für Medikamententests und in der Krebsforschung. Die Vermehrung zielt auf Knochengewebe ebenso wie Haut oder Leber und erfolgt in so genannten Bioreaktoren, in denen die Gewebezellen den gleichen physischen wie physiologischen Einflüssen ausgesetzt sind wie in natürlichen Wachstumsprozessen, beispielsweise wird auf Knochengewebe ein kontinuierlich wechselnder Druck ausgeübt, Zellen für Blutgefäße werden von pulsierenden Flüssigkeiten umströmt und Luftröhrengewebe wird einem stetig in der Richtung wechselnden Luftstrom ausgesetzt, um die mikrobiologische Umgebung im Labor zu simulieren. Erste Anlagen zur volltechnisierten Herstellung menschlichen Hautgewebes existieren bereits. Gemeinsam mit ihrem Mann gelang es Heike Walles bis 2009 für drei Patienten menschliches Luftröhrengewebe zur Therapie von Defekten der Trachea zu züchten. Im Jahr 2010 begann ein EU-Forschungsprojekt zur Knochenregeneration, das Heike Walles leitet.

Ehrungen und Auszeichnungen

2016 wurde sie in die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gewählt.

Siehe auch

Weblinks

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