Burgstall Kleinochsenfurt

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Burgstall Kleinochsenfurt (Blick vom Waldrand)
Burgstall Kleinochsenfurt. Im Vordergrund der Ringgraben, dahinter erhebt sich der Ringwall

Der Burgstall Kleinochsenfurt ist eine abgegangene Burg mit nahezu rundem Grundriss auf einer Anhöhe nordwestlich von Kleinochsenfurt. Von der einstigen Schutzburg auf einer Bergkuppe sind auch heute noch Spuren zu finden - das Areal ist jedoch stark bewaldet.

Lage

Der Burgstall befindet sich nordwestlich von Kleinochsenfurt auf einer Anhöhe oberhalb des Ochsentals, das wiederum zum Zigeunersee und zum Zeubelrieder Moor führt. Unterhalb der früheren Burg verläuft der Rappertsmühlbach. Denkt man sich den Wald weg, bietet sich vom Burgstall beinahe ein Rundumblick und eine gute Aussicht auf das Ochsental. Östlich vom Burgstall Kleinochsenfurt wurde in der Flur eine große Biogasanlage errichtet.

Geschichte

Zum Burgstall gibt es leider keine Aufzeichnungen mehr. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege datiert den Burgstall mit der Denkmalnummer D-6-6326-0103 auf das Mittelalter. Eine Siedlung soll sich an dieser Stelle jedoch schon in der Bronzezeit befunden haben. [1] Ausschlaggebend für die exponierte Lage könnten der Schutz vor Hochwasser, Tieren und Angreifern gewesen sein.

Joachim Dittrich schreibt in seinem Buch „Burgruinen in Unterfranken - rund um Würzburg“, dass die Anlage aufgrund der Spornlage frühestens Ende des 12. Jahrhunderts entstanden ist. Er vermutet, dass es sich um eine Anlage des örtlichen Adels gehandelt haben müsste, möglicherweise des fränkischen Adelsgeschlechts Hohenlohe. Erstmals erwähnt wird der Burgstall in den Jahren 1367/68, als Apel Buman und Dietrich Oberer Ländereien am Burgstall hatten.

Aus welchen Gründen die Burg wohl im 14. Jahrhundert aufgegeben wurde, ist nicht überliefert. Mögliche Gründe sind das Aufkommen der Pest, wechselnde Besitzverhältnisse des Adelsgeschlechts oder ein schlechter Zustand der Bauwerke.

In den Jahren 1916 und 1918 wurde die Burgstelle untersucht, die Funde aus dem Mittelalter gelangten in das Museum für Franken nach Würzburg.

Situation heute

Von weitem nimmt man den Burgstall heute kaum noch wahr. Dies begründet sich vor allem durch den Wald auf der Bergkuppe und somit auch auf der einstigen Anlage. Erhalten sind ein Ringgraben und daran anschließend ein Ringwall in Form eines Randwalls. Ringgraben und Ringwall sind vor allem im Süden und Südosten noch am besten erhalten und klar wahrnehmbar. Ob es vorgelagerte Gräben gab, geht nicht mehr hervor. Der Eingang zur Burg befand sich im Nordosten: Hier zeigt der Ringwall eine Öffnung, der Graben ist außerdem aufgefüllt.

Innerhalb des Walls lassen sich noch Kellersenken, aber keine Gebäude mehr ausmachen. Im Süden sind jedoch vereinzelt noch Mauerreste erhalten. Über das Gelände verstreut liegen Felsbrocken.

Besucherinformation

Der Burgstall ist weder beschildert, noch führen offizielle Wanderwege zu dem Bodendenkmal. Da das Areal stark bewaldet ist, bietet die frühere Burg heute vor allem seltenen Tieren und Pflanzen Schutz. Es muss deshalb bei der Erkundung eine besondere Rücksicht auf die Natur genommen werden. Für den Besuch empfiehlt sich festes Schuhwerk und zur Jagdzeit eine möglichst auffällige Kleidung (z.B. Warnweste). Das Gelände ist vor allem im Süden und Westen sehr abschüssig.

Zum Burgstall gelangt man nur zu Fuß, da angrenzende Wege für Kraftfahrzeuge gesperrt sind. Einen Parkplatz (Wanderparkplatz) gibt es am Beginn des Ochsentals in der Ochsentalstraße. Von dort läuft man wenige Meter zurück in Richtung B13 zur Weggabelung und nimmt dort die rechte Abzweigung bergaufwärts. Von der Gabelung sind es etwa 600 Meter, vorbei an einigen Kleingärten. Nach einer Rechtskurve endet der Wald und man blickt auf die freie Flur. Rechtsseitig wurde eine Biogasanlage errichtet, linksseitig führt ein unbefestigter Feldweg dem Waldrand entlang. Diesem folgt man einige Meter. In den Wald hinein führen dann mehrere versteckte Trampelpfade zum Burgstall.

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Joachim Dittrich: Burgruinen in Unterfranken: Rund um Würzburg. Verlag M. Naumann, Würzburg, 2006. S. 104 ff.
  • Heinrich Habel, Helga Himen (Bearb.): Denkmäler in Bayern - Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band VI. Unterfranken. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.). München 1985

Weblinks

Einzelnachweise und Erläuterungen

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