Altes Rathaus (Zell a. Main)
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Das Alte Rathaus ist der ehemalige Verwaltungssitz der Marktgemeinde Zell a. Main und befindet sich in der Hauptstraße 163.
Geschichte
Nach dem Andreas-Wiesen-Palais in der Hauptstraße 18, wo das Rathaus seit 1871 untergebracht war, zog die Gemeindeverwaltung 1957 in das ehemalige Weinhändler- und Freiwasserhaus, welches 1741 für den aus Lengfurt stammenden Weinhändler Caspar Bauer erbaut worden war. Allerdings erwies sich dieses alte Palais für eine moderne Verwaltung als ungeeignet, weshalb sich der Marktgemeinderat zum Bau eines neuen Rathauses in dem 1974 erworbenen „Krautgarten“ des ehemaligen Klosters Unterzell entschloss. 1980 konnte das neue Rathaus bezogen werden.
Im Katasterplan von 1832 ist das Haus als Nr. 10 verzeichnet. [1] Im Schatzungsbuch von 1829 steht dazu folgender Eintrag: Kuchenmeister, Peter / Gemeindevorsteher / Ein Wohnhaus Nr. 10 (Gemeinde Zell, Schatzungsbuch 1829, f. 135). Peter Kuchenmeister war von 1830 bis 1836 Gemeindevorsteher.
Baubeschreibung
Das Gebäude wurde 1741 im Auftrag von Caspar Bauer als dreigeschossiger, barocker Mansardwalmdachbau [2] [3] mit Eckquaderung errichtet. Die Fassade besteht aus sechs Fensterachsen mit geohrten Fensterrahmungen. Über dem unteren Mezzaningeschoss [4] befinden sich zwei Vollgeschosse, die durch Gesimse voneinander getrennt sind. Aufgrund der Qualität des Gebäudes, der Formensprache und der technischen Herausforderung hinsichtlich der Quellfassung ist auch hier eine Beteiligung des Neumannschen Baubüros wahrscheinlich.
Das Gebäude steht auf der stärksten Zeller Quelle, dem sogenannten Rathausstollen, der hinter dem linken Tor liegt.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Zell a. Main, Nr. D-6-79-209-29
- Eduard Kohl: Ortsgeschichte des Marktes Zell am Main. Hrsg.: Gemeinde Zell am Main 1986, S. 51f., 100, 125 (Stadtbücherei Würzburg Dem Zel)
- Christian Naser: Balthasar Neumanns Weinhändlerschloß. Das Zeller Palais als Kristallisationspunkt der wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung der fränkischen Weinhändler im 18. Jahrhundert, Würzburg 2022, Bd. 1, S. 256-260, ISBN: 978-3-8260-7538-4
Weblinks
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
- ↑ Bei der Dachform Mansarddach sind die Dachflächen im unteren Bereich abgeknickt, so dass die untere Dachfläche über eine wesentlich steilere Neigung verfügt als die obere. Auf diese Weise entsteht zusätzlicher Wohnraum für eine oder mehrere Mansarden. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
- ↑ Ein Walmdach ist eine Dachform, die im Gegensatz zum Satteldach nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen hat. Die Dachfläche oberhalb der Giebelseite wird als der Walm bezeichnet. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
- ↑ Ein Mezzanin (von ital. mezzo = halb) ist ein Halb- oder Zwischengeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes. Weitere Informationen bei Wikipedia [3].