Wasserwerk Bahnhofstraße

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WVV Betriebsgelände in der Bahnhofstraße

Das Wasserwerk Bahnhofstraße und das zugehörige Trinkwasserlabor liegen auf dem WVV-Betriebsgelände in der Bahnhofstraße 12–18.

Lage und Geschichte der Bahnhofsquellen

Die am heutigen Bahnhofsvorplatz gelegenen Quellen wurden erstmals 1733 von Balthasar Neumann gefasst und weisen eine nicht gleichmäßige Schüttung von 40 bis 150 l/s auf. Eine detaillierte Darstellung der Geschichte der Wasserversorgung und der Quellen am Bahnhof findet sich in Würzburg, insbesondere seine Einrichtungen für Gesundheitspflege und Unterricht (Verlag J. F. Bergmann, Wiesbaden 1892, Kap. XIII, S. 145ff). Das „Bureau“ des städtischen Wasserwerks befand sich in der Bahnhofstraße 14. [1]

Arbeitsweise Pumpwerk

Pumpwerk der Quelle am Bahnhofplatz Ecke Haugerglacisstraße - Taxistand

Im Pumpwerk am Bahnhofplatz (Ecke Haugerglacisstraße - Taxistand) wird das Grundwasser aus der Quellfassung in einen Saugbehälter mit einem Volumen von 300 m³ gefördert. Die Pumpen werden drehzahlgeregelt, um die Fördermenge an die schwankende Quellschüttung anzupassen. Wenn die Quellschüttung höher als der Wasserbedarf ist, wird die überschüssige Menge in den Quellenbach zum Main abgeleitet.

Die Wasserqualität wird mit kontinuierlich arbeitenden Messgeräten auf Trübung, organische Inhaltsstoffe, Leitfähigkeit, pH-Wert und Fluoreszenz überwacht. Das gewonnene Tiefen-Quellwasser weist in der Regel bereits Trinkwasserqualität auf. Aus Sicherheitsgründen erfolgt eine Aufbereitung über eine Desinfektion und eine Aktivkohlefiltration, damit bedarfsweise bakteriologische und organische Verunreinigungen zurückgehalten werden können. Die Aktivkohle entfernt zudem überschüssiges Chlordioxid. In den Saugbehälter wird Chlordioxid dosiert.

Arbeitsweise Wasserwerk

Wasserturm um 1948

Nach einer Einwirkzeit von ca. 30 Minuten fließt das Wasser in freiem Gefälle in das Wasserwerk Bahnhofstraße. Hier wird mit ebenfalls drehzahlgeregelten Pumpen die zulaufende Menge über drei Aktivkohlefilter in das Versorgungsnetz der Stadtwerke Würzburg AG gefördert. Vor der Netzeinspeisung wird ein Silikat-Phosphatgemisch als Korrosionsinhibitor und zur Härtestabilisierung zudosiert.

Wasserturm

Auf dem Betriebsgelände des späteren Wasserwerkes Bahnhofstraße befand sich ein Wasserturm, der Mitte der 1850er Jahre gebaut wurde und Teil des damaligen Wasserwerks war. Er diente zur Aufrechterhaltung des Wasserdrucks im Stadtgebiet. 1964 wurde er abgerissen.

Trinkwasserschutzgebiet

Der Fassungsbereich mit dem Pumpwerk erstreckt sich auf eine relativ kleine, eingezäunte Fläche im Ringpark rund um die Quellen hinter den Pavillons auf der Oststeite des Bahnhofsvorplatzes. Die gesamte Schutzzone hat eine Fläche von etwa 0,5 km² und wird im Norden vom Schalksbergweg, im Süden vom Haugerring, im Westen von der Fußgängerunterführung Bismarckstraße - Füchsleinstraße und im Osten von der Wagnerstraße begrenzt. [2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Telephon-Anlage Würzburg: Verzeichniss der Sprechstellen, Nr. 1 - abgeschlossen am 30. September 1887, Königl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg 1887, S. 20 und 36
  2. Verordnung der Stadt Würzburg über das Wasserschutzgebiet „Bahnhofsquellen“ vom 23. Oktober 1974 Diese Verordnung unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Schutzzonen.

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