St. Erhard (Oesfeld)

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Katholische Pfarrkirche St. Erhard in Oesfeld
Innenansicht der katholischen Pfarrkirche St. Erhard

Die katholische Pfarrkirche St. Erhard liegt in der Ortsmitte von Oesfeld an der Hauptstraße.

Patrozinium

Die Pfarrkirche ist dem Hl. Erhard von Regensburg (* vor 680 in Narbonne/Südfrankreich (?),† um 715 in Regensburg) geweiht. Er war Mönch und Glaubensbote und wahrscheinlich Bischof von Regensburg. Erhard wirkte zunächst als Wanderbischof im Elsass, gründete dort der Überlieferung nach sieben Kirchen und mehrere Klöster. Patrozinium ist am 8. Januar.

Geschichte

Ursprünglich war Oesfeld kirchlich eine Filiale der Pfarrei Oberbalbach. In der Reformationszeit wurde sie der katholischen Pfarrei Bütthard zugewiesen. 1606 wurde unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn das Pfarrhaus und 1608 die Kirche erbaut. Geweiht wurde sie von Weihbischof Eucharius Sang.

Der Vorgängerbau aus der Echterzeit stand im Bereich des Friedhofs. Der Stil der Kirche scheint wie die Kirchen der Umgebung, barock gewesen zu sein. 1802 gaben der Stadtbaumeister Mathes Ickelsheimer aus Würzburg und Maurermeister Konrad Streittmann aus Bütthard ein Gutachten über die baufällige Kirche ab. Der Neubau kam erst 1811 zustande.

Kriegsschäden

Schwerer als vom Ersten Weltkrieg (1914-1918) wurde Oesfeld vom Zweiten Weltkrieg (1939-1945) getroffen. In den Apriltagen des Jahres 1945 versuchten deutsche Truppenteile die von Vilchband-Bowiesen her vordringenden amerikanischen Verbände aufzuhalten. So war Oesfeld gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zum bedeutendsten Kampfort im ehemaligen Landkreis Ochsenfurt geworden. Nach teilweiser Zerstörung erfolgte die Restaurierung der Pfarrkirche im alten klassizistischen Stil.

Die letzte Außen- und Innenrenovierung fand in den Jahren 1978/80 statt.

Baubeschreibung

Die katholische Pfarrkirche St. Erhard ist ein Saalbau mit Westturm und eingezogenem Chor. Über dem Portal steht in einer Nische die überlebensgroße Figur des Hl. Erhard, die im Jahre 1838 von einem Mitglied der Bildhauerfamilie Ziegler aus Messelhausen geschaffen wurde. [1] Die Sakristei wurde in den Jahren 1951/52 angebaut.

Innenraum

Die Kirche besitzt drei Altäre: den Hochaltar mit Ambo und Priestersitz von Lothar Forster aus dem Jahre 1978 und zwei Seitenaltäre des ausgehenden 18. Jahrhundert, die 1951/52 in die Kirche kamen, links mit Marienfigur, rechts mit Figur Johannes der Täufer. Sie stammen aus der katholischen Pfarrkirche St. Blasius in Zeubelried. Der Tabernakel im Chor wurde in der Würzburger Goldschmiede Sebald und Engert 1978 gefertigt. An der Altarwand ist ein klassizistisches Kruzifix zu sehen, das bis 1980 in der Waldkapelle Beim Fürstenbild war. Auf dem neugotischen Taufstein steht die Skulptur Taufe Jesu. Die neugotische Kanzel zeigt die Figuren der vier Evangelisten; sie stammen wohl auf dem 18. Jahrhundert.

Den Kreuzweg schuf Karl Clobes aus Tückelhausen im Jahre 1958. Es sind weiter die Figuren Herz Jesu, Maria, Josef und Erhard angebracht sowie eine alte und wertvolle „Muttergottes“-Statue. Unter der Empore hängen zwei klassizistische Reliefmedaillons. Sie stellen links die „Schlüsselübergab an Petrus“ und rechts die „Verkündigung Mariens“ dar.

Orgel

Die Orgel mit 11 Registern wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Firma Laukuff/Weikersheim erbaut und 1979 von der Firma Mann/Marktbreit überholt.

Geläut

Im Turm befinden sich drei Glocken:

  1. Marienglocke, Schlagton g', Inschrift: Maria zu Ehren bin ich geweiht und verkünde das Ave für neuere Zeit.
  2. Dreifaltigkeitsglocke, Schlagton b', Inschrift: O Heilige Dreifaltigkeit, schütz uns vor Schaden, Krieg und Streit!
  3. Erhardglocke: Schlagton c, Inschrift: Du Heiliger Erhard, Schutzpatron, geleite uns vor Gottes Thron.

Alle 1951 bei der Firma Czudnochowsky/Erding gegossen.

Pfarreiengemeinschaft

Die Pfarrei St. Erhard gehört zur Pfarreiengemeinschaft Giebelstadt–Bütthard. Sonntagsgottesdienste finden im Wechsel mit Gaurettersheim, Höttingen und Gützingen statt.

Seelsorger (Auszug)

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Menth: Die Bildhauerfamilie Auwera in Aub. Stadt Aub: Kunst und Geschichte, Band 2, Aubanusverlag, Wolfratshausen 1987, S. 317

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