Städtischer Schlachthof

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Schlachthaus und Viehhof im Stadtplan von 1939

Der Städtische Schlachthof war ein kommunales Unternehmen zur Nutztierverwertung und Tierseuchenbekämpfung.

Geschichte

Am Ausgang der Juliuspromenade zum Kranenkai ließ Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn im Jahr 1722 am Ochsenplatz ein Schlachthaus erbauen. 1760 erstand dann zum besseren Verkehr mit dem Kai eine Brücke mit der Aufschrift „Hochfürstlich Würzburgische Schlacht Brücken 1760“ und dem Wappen des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim. Der Abbruch der Brücke erfolgte 1853. Nachdem sich das alte Schlachthaus als zu klein erwies, erbaute die Stadt im Jahre 1853 vor dem Pleicher Tor ein neues kommunales Schlachthaus, das bis 1880 hauptsächlich für Großvieheinheiten genutzt wurde, da für diese mit Ausnahme von Pferden der Schlachtzwang im Schlachthause bestand. Dagegen war für Kleinvieh die Haus- und Privatschlachtung gestattet. Eine ausreichende Fleischbeschau durch die städtischen Veterinäre war aus diesem Grunde nicht durchführbar, weshalb sich der Magistrat der Stadt 1881 zum Bau einer neuen großen Schlachthofanlage entschloss, die neben dem bisherigen Gebäude errichtet wurde, das nunmehr für Schweineschlachtungen vorgesehen war.

Lage

Plan des Schlachthofs Würzburg (Standort des heutigen CCW) um 1892

Die Fläche des städtischen Schlachthofes erstreckte sich vom Schneidturm und Würtzburg-Palais bis zur Friedensbrücke und der Pleichertorstraße und bestand aus verschiedenen niedrigen Backsteinbauten, Viehgängen und einem Stangeneislager.

Viehhöfe und Viehmärkte

Der Ochsenplatz diente auch als Viehmarkt. 1829 wurde für das Großvieh vor der sogenannten Lindenallee vor dem Pleichertor ein Marktplatz geschaffen, der Kälbermarkt verblieb weiterhin am Ochsenplatz. Der Jungschweinemarkt war bis 1844 am Viktualienmarkt und in der Kirchweihzeit und den drei darauffolgenden Wochen in der Rosengasse (heute Schmalzmarkt), dann bis 1852 am Platz hinter der Fleischbank in der Karmelitenstraße, wo schon der Markt für Schlachtschweine abgehalten wurde. 1852 kamen die Kälber- und Schweinemärkte ebenfalls wie der Großviehmarkt vor das Pleichertor. Aber schon 1861 erfolgte die Rückverlagerung des Schweinemarktes auf den Platz hinter der Fleischbank, während vom gleichen Jahre ab die Großvieh- und Kälbermärkte am unteren Mainkai (Kranenkai) stattfanden. Auf diesem Platze wurden zwischen 1863 und 1873 sämtliche Viehmärkte der Stadt abgehalten. Dann wurde für die Großviehmärkte der Sanderrasen bestimmt. Mit der Erbauung des neuen Viehhofes in der Veitshöchheimer Straße 1 (Altes Zollamt) im Jahre 1879 wurden alle Viehmärkte in diesem vereinigt. Da er sich für Exportviehmärkte als zu klein erwies, wurde für diese 1886 ein eigener Platz am Pleicherwall geschaffen, wo sie bis zur Abtretung des Platzes an die Universität Würzburg im Jahre 1893 verblieben. Ab diesem Zeitpunkt kamen die Tiere an das linke Mainufer südlich der Luitpoldbrücke, weshalb der dortige Platz immer noch den Namen Viehmarktplatz trägt.

Ende des Schlachthofes

Aufgrund neuer hygienischer Vorschriften und der Privatisierung von Fleischzerlegungsbetrieben wurde der städtische Schlachthof geschlossen und abgerissen. In der Otto-Hahn-Straße 3 im Gewerbegebiet Veitshöchheimer Straße wurde der Südfleisch GmbH Schlachthof errichtet.

Heutige Nutzung

Das Areal des ehemaligen städtischen Schlachthofes beherbergt heute das Congress Centrum Würzburg mit dessen Baum im Juli 1983 begonnen wurde. An den ehemaligen kommunalen Schlachthof erinnert heute noch die Schlachthofkreuzung am Ende der Pleichertorstraße.

Historische Abbildungen

Damals und heute

Der Schlachthof bzw. jetzt das Congress Centrum Würzburg (rechts) 2023.

Siehe auch

Weblinks

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