Sebastian Pollinger

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Epitaph für Weihbischof Sebastian Bollinger im nördlichen Querhaus von Neumünster
Inschriftentafel des Epitaphs für Weihbischof Sebastian Bollinger im nördlichen Querhaus von Neumünster

Sebastian Pollinger (auch Sebastian Bollinger) (* in Burghausen/Salzach; † 8. Juli 1590 in Brixen/Südtirol) war katholischer Geistlicher und Weihbischof des Bistums Würzburg von 1584 bis 1590.

Geistliche Laufbahn

Nach seiner schulischen Ausbildung schrieb er sich zunächst an der Universität Straßburg ein. Ab 3. Dezember 1573 ist er in Dillingen/Donau im Fach Theologie immatrikuliert, wechselt aber nach wenigen Tagen an die Universität Ingolstadt. Mit seiner Immatrikulation in Ingolstadt begann am 14. Dezember 1573 die längste Station des jungen Pollinger. Zunächst besuchte er Kurse in den Künsten, ehe er ein Theologiestudium absolvierte. Pollinger kam wohl aus ärmeren Verhältnissen und musste ein Stipendium in Anspruch nehmen. Inzwischen war Sebastian Pollinger innerhalb des Ingolstädter Priesterseminars aufgestiegen und wurde, noch als Student, bereits zum Vizeregens des Seminars ernannt. Am 6. Mai 1579 schloss Sebastian Pollinger sein Studium in Ingolstadt mit einer Promotion zum Bakkalaureus wohl ab, später wurde er auch mit dem Titel eines Lizentiaten bezeichnet.

Nach der Priesterweihe ist er von 1581 bis 1584 Pfarrer an der Frauenkirche Ingolstadt/Donau.

Weihbischof in Würzburg

Im Jahr 1583 ließ der Würzburger Universitätsrektor Veit Krebser über den Prokanzler der Ingolstädter Universität, Hunger, nach einem geeigneten Kandidaten für das Weihbischofsamt in Würzburg suchen. Hunger wählte den jungen Theologen Pollinger aus, der noch im gleichen Jahr seine Pfarrstelle aufgab. Als Versorgungsstelle in Würzburg wurde ihm zunächst eine Pfründe am Kollegiatstift Haug zugeteilt. In Würzburg stiegen die Weiheaufgaben durch die Gegenreformation des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn rapide an.

Am 16. Juli 1584 wurde Pollinger von Fürstbischof Julius Echter zum Weihbischof ernannt und am 17. August von Papst Gregor XIII. als Titularbischof von Salona und Weihbischof von Würzburg bestätigt. Am 9. Oktober 1584 erhielt er ein Kanonikat im Stift Neumünster. Fürstbischof Julius Echter weihte ihn am 8. Dezember des gleichen Jahres zum Bischof. Pollinger bezog als neue Wohnstätte das Schottenkloster und nahm hier auch die meisten Weihen vor.

Gemeinsam mit Eucharius Sang wurde er 1590 nach Rom zur Übergabe eines Ad-limina-Berichts [1] entsandt. Auf dem Rückweg erkrankte der Weihbischof im Wallfahrtsort Loreto. Sebastian Pollinger erlag am 8. Juli 1590 in Brixen seiner Krankheit. Der Leichnam wurde nach Würzburg überführt und in der Neumünsterkirche bestattet. Der Testamentar Pollingers Johann Wilhelm Ganzhorn (Dekan von Neumünster und Universitätsrektor) ließ in der Kirche eine Ehreninschrift anbringen.

Rektoren der Universität Würzburg

Von 1587 bis 1589 war er Rektor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Siehe auch

Quellen und Literatur

Erläuterungen

  1. Ad-limina-Bericht nennt man eine kirchenrechtliche Verpflichtung der römisch-katholischen Bischöfe, in der Regel alle fünf Jahre persönlich dem Papst einen Besuch abzustatten und dabei einen Bericht über die Situation der jeweiligen Diözese zu geben.
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