Südzucker

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Südzucker AG
Blick vom Frickenhäuser Kapellenberg auf die Südzucker AG
Haupttor der Südzucker AG

Die Südzucker AG betreibt derzeit die drittgrößte Zuckerfabrik Deutschlands in Ochsenfurt.

Lage

Die Zuckerfabrik liegt am östlichen Stadtrand von Ochsenfurt zwischen Main und der Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen.

Geschichte

Das 1951 gegründete Werk Ochsenfurt war der erste Fabrikneubau nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Ursprünge der Zuckerfabrik gehen jedoch bis ins Jahr 1919 zurück. Damals kaufte die Zuckerfabrik Frankenthal AG Gelände in Ochsenfurt, um eine Rohzuckerfabrik zu errichten. Dieser Bau wurde nie verwirklicht. Erst im Jahre 1938 wurde auf dem heutigen Gelände ein Trocknungswerk für Rübenschnitzel durch die Süddeutsche Zucker-AG errichtet. Einige Gebäude und Anlagenteile stehen noch heute und sind teilweise immer noch in Betrieb. Dieses Kapital bildeten den 49%igen Anteil der Süddeutschen Zucker-AG am Stammkapital der Zuckerfabrik Franken GmbH, dessen Hauptanteil von 51 % im Besitz der Süddeutschen Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft (SZVG), einer Erzeugervereinigung der Rübenbauern war. 1988 schloss das Werk in Zeil am Main und es kam zur Fusion der Ochsenfurter Zuckerfabrik Franken GmbH mit der Süddeutschen-Zucker-AG und zur Umbenennung des Unternehmens in Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt mit Sitz in Mannheim. Im Zuge der Neuorganisation wurde auch die Bahnverladung der Rüben aus dem Ochsenfurter Gau zugunsten der LKW-Anlieferung zurückgefahren, was mit zur Stilllegung der Gaubahn am 3. Mai 1992 führte.

Kamin

Zum Werk gehört auch ein 115 Meter hoher Kamin, der 1975 errichtet wurde. Dieser birgt in sich noch den alten, aus Klinkersteinen gemauerten 60 Meter hohen Schlot, der aus zwei Hauptteilen, der Betonröhre und einer Ausmauerung aus feuerfesten Steinen, Schamotte genannt. Durchmesser unten: ca. 8,5 Meter. Durchmesser am Kaminkopf: 4,20 Meter. Lichte Weite innen unten: 5,5 Meter, oben 3,20 Meter. [1]

Produktionsprozess

Die Zuckerverarbeitung ist ein Saisongeschäft. Mit der Zuckerrübenernte im September beginnt die so genannte Kampagne und endet um die Weihnachtszeit. Von jeder angelieferten Fuhre Zuckerrüben werden Proben genommen und im Labor auf Zuckergehalt und weitere wichtige Inhaltsstoffe untersucht. Gleichzeitig erfolgt eine Sichtprüfung, in der festgestellt wird, wieviel Ackererde den Rüben anhaftet. Nach dieser Eingangskontrolle richtet sich der Erlös für die Landwirte und gegebenenfalls eine Anbauberatung. Durch Abkippen oder einen Wasserstrahl werden die Rüben entladen und nach gründlichem Waschen direkt in zur Verarbeitung oder in das Lager befördert. Die Rüben werden zu Schnitzeln zerkleinert, vorgewärmt und in den Extraktionsturm befördert. In 70° C heißem Wasser löst sich der Zucker aus den Rübenzellen, es entsteht der Rohsaft. Diesem Ausgangsprodukt werden die natürlichen Stoffe Kalk und Kohlensäure nacheinender zugesetzt, um Fremdstoffe zu binden und abzuscheiden. Übrig bleibt der klare Dünnsaft mit etwa 16 % Zuckergehalt. Der Dünnsaft wird in mehreren Stufen durch Erhitzen eingedickt, bis ein bräunlicher Dicksaft mit rund 67 % Zuckergehalt entsteht. Dieser Dicksaft wird eingekocht, bis sich Kristalle bilden. Durch Schleudern in Zentrifugen trennt sich der Sirup von den Kristallen. Die letzten Reste werden mit heißem Wasser weggespült. Was dann zurückbleibt, sind die glasklaren Zuckerkristalle. Durch erneutes Auflösen dieses Zuckers und die erneute Kristallisation entsteht der raffinierte Zucker. Der fertige Zucker wird nun getrocknet, abgekühlt und zwischengelagert, bis er aus den Silos entnommen und weiterverarbeitet bzw. abgepackt wird.

Produkte

Über 80 Prozent des gewonnenen Zuckers ist zur Herstellung von Süßwaren, Getränken, Backwaren etc. vorgesehen und wird an die weiter verarbeitende Industrie geliefert. Nur knapp 20 % werden zu den verschiedenen Sorten des Haushaltszuckersortiments veredelt und verpackt.

Ausstoß

Rund 6.200 Landwirte aus der Umgebung liefern jährlich von Mitte September bis Mitte Dezember rund 1,5 Millionen Tonnen Zuckerrüben an.

Werkfeuerwehr

Die Hauptaufgabe der Werkfeuerwehr Südzucker Ochsenfurt mit zwei Fahrzeugen, zwei Anhängeleitern und einem Schaum-Wasserwerfer besteht überwiegend in der Sicherstellung des Brandschutzes auf dem Gelände der Zuckerfabrik. Darüber hinaus kommt die Wehr aber auch außerhalb des Geländes beispielsweise im Ochsenfurter Stadtgebiet zum Einsatz.

Adresse

Südzucker AG Werk Ochsenfurt
Marktbreiter Straße 74
97199 Ochsenfurt
Telefon: 09331-91-0

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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