Roßbergtunnel

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Der 2.164 Meter lange zweigleisige Roßbergtunnel ist der vorletzte der 66 Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg.

Verlauf

Das Nordwestportal des Tunnels liegt bei Streckenkilometer 322,6, das Südostportal bei Kilometer 324,8. Der Tunnel bringt die Strecke von der Maintalbrücke Veitshöchheim unterirdisch zum Geländeeinschnitt an der Dürrbachtal-Talbrücke und weiter zum Steinbergtunnel.

Bau des Tunnels

Für den Bau des Tunnels wurde zunächst ein Fensterstollen [1] vorgetrieben, von dessen Ende der Vortrieb in beiden Richtungen erfolgte. Der Abraum wurde durch ein Förderband über den Fensterstollen transportiert, dort auf Lkw verladen und über Baustraßen zu einer Deponie transportiert. Ende Oktober 1984 begannen an der Wilhelm-Wien-Straße [2] die Bauarbeiten am Fensterstollen. Im März 1985 begann vom Ende des Fensterstollens der Vortrieb in südlicher und nördlicher Richtung. Der Anschlag wurde am 12. Juni 1985 gefeiert. Der Tunnel wurde in der Bauphase auch als Franziska-Tunnel bezeichnet. Anfang Juni 1985 waren 270 m Richtung Norden und 230 m Richtung Süden vorgetrieben worden. Mit dem Durchschlag im Süden wurde dabei für Ende August 1985 gerechnet, mit dem Durchschlag im Norden Mitte 1986[3] Bis Ende August 1985 waren vom Ende des Fensterstollens 700 Tunnelmeter Richtung Main und 659 Richtung Dürrbachtal aufgefahren. [2]

Der Bau des durchgehend über dem Grundwasserspiegel liegenden Tunnels galt als vergleichsweise einfach. Durchfahren wurde vor allen Dingen Mittlerer Muschelkalk. Der Großteil des Abraums wurde mit Baggern abgetragen, nur in einigen Fällen kam Sprengstoff zum Einsatz. [2] Über ein Förderband im Fensterstollen wurden die Gesteinsmassen an die Oberfläche transportiert und dort auf Lkw verladen, die über nicht öffentliche Straßen das Material abtransportierten. Der Ausbruch wurde auf der Deponie am Ziegelhüttengraben in der Nähe der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim abgelagert. [3]

Am 12. März 1986 wurde der Tunnel feierlich durchgeschlagen.

Besondere Merkmale

Die Röhre unterquert gleich zwei Erhebungen, den Würzburger Pfaffenberg und den Roßberg auf Veitshöchheimer Gemarkung.

Historische Abbildungen

Durchschlag des Roßbergtunnels am 12. März 1986

(© Roland Pleier)

Siehe auch

Einzelnachweise und Erläuterungen

  1. Zugangsstollen, auch als Fensterstollen bezeichnet, sind Stollen, die während der gesamten Tunnelerstellung dem Zugang von Personen dienen. Außerdem dienen sie zur Versorgung des Tunnels mit Geräten und Material
  2. 2,0 2,1 2,2 Main-Post: „Der Stein steht weiterhin unerschütterlich am Main“ (31. August 1985)
  3. 3,0 3,1 Fränkisches Volksblatt Würzburg: „Tief im fränkischen Gebirge“ (8. Juni 1985)

Kartenausschnitt

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