Ochsenfurter Kauz

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Ochsenfurter Kauz

Der Ochsenfurter Kauz ist ein traditionelles silbernes und innen vergoldetes Trinkgefäß der Stadt Ochsenfurt.

Geschichte

Seit 1611 ist es fränkischer Brauch, Gäste als Willkommensgeste „einen Kauzen trinken“ zu lassen. Jedes Jahr im Herbst entsandte das Würzburger Domkapitel in früheren Zeiten eines seiner Mitglieder in die dem Kapitel angehörende Stadt, um dort den „Zehnten" einzunehmen. Die Ochsenfurter Stadtväter reichten dazu einen mit Wein oder Bier gefüllten Silberpokal, der aufwändig wie eine Eule gestaltet und verziert war. Das Original des Ochsenfurter Kauzen hatte der damalige Domherr Konrad Ludwig von Zobel gestiftet. Trinkgefäße in Tiergestalt waren damals für die Renaissance-Zeit typisch. Seit 1803 die fürstbischöfliche Herrschaft im Rahmen der Säkularisation beendet wurde, ist der historische Ochsenfurter Kauzen verschwunden. Im Rathaus ist heute nur eine Nachbildung ausgestellt.

Seit 1954 existiert eine Nachbildung des Trinkgefäßes. In der jeweils ersten Stadtratssitzung des Jahres, der so genannten Kauzensitzung, wird der gefüllte Kauz herum gereicht, um von Räten und Bürgern der Stadt zu deren Wohle geleert zu werden.

Trinkritual

Wer den etwa drei Liter fassenden Pokal während eines damit verbundenen Gelages in einem Zuge austrinken konnte, durfte sich in ein speziell dafür geschaffenes Kauzenbuch eintragen.

Gestaltung

Der Ochsenfurter Goldschmied und Kommunalpolitiker Hugo Schülling fertigte 1969 den aktuellen Traditionspokal aus Silber.

Siehe auch

Quellen

Weblinks

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