Magdalene Schoch

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Prof. Dr. Maria Magdalene Schoch (* 15. Februar 1897 in Würzburg; † 6. November 1987 in Falls Church, Fairfax (Virginia)) war Juristin und 1932 die erste Frau in Deutschland, die in den Rechtswissenschaften habilitierte. 1937 emigrierte sie aus politischen Gründen in die Vereinigten Staaten, wo sie ihre Arbeit fortsetzte.

Leben und Wirken in Würzburg

Magdalene Schoch wurde als Tochter des Tuchhändlers Johann Schoch und seiner Frau Margarete geboren. 1914 wurde die Familie von mehreren Schicksalsschlägen heimgesucht, als sich am 16. Januar zunächst der Vater wegen des Bankrotts seines Geschäfts erhängte und am Jahresende der Bruder Heinz im ersten Weltkrieg fiel. Als älteste von drei verbliebenen Töchtern übernahm Magdalene neben ihrer Mutter die Führung des Haushalts. Die Familie eröffnete eine kleine Pension mit der sie sich über Wasser hielt. Magdalene besuchte die Sophienschule und legte als Externe auf dem Realgymnasium (Siebold-Gymnasium) 1916 das Abitur ab. Danach begann sie mit dem Studium der Rechtswissenschaft, wo sie meist die einzige Frau in den Seminaren war. Nach acht Semestern, darunter einem an der Universität München, wurde Magdalene Schoch 1920 in Würzburg mit ihrer Arbeit über die englische Kriegsgesetzgebung zur Dr. jur. promoviert. Noch im selben Jahr folgte sie ihrem Doktorvater Albrecht Mendelssohn Bartholdy, der an die 1919 gegründete Universität Hamburg berufen worden war. Magdalene Schoch war überzeugte Demokratin und setzte sich schon zu ihrer Schulzeit für eine liberalere Schulordnung, das Frauenstimmrecht und gegen Militarismus ein.

Posthume Würdigung

  • Die Universität Hamburg erinnerte sich ihrer in einem Festakt am 15. Juni 2006 durch Benennung eines Hörsaales in ihrem Hauptgebäude, dem Magdalene-Schoch-Hörsaal.
  • 2015 wurde die Magdalene-Schoch-Straße am Hubland nach ihr benannt.

Siehe auch

Weblinks

Magdalene Schoch in Wikipedia
Konsequent widerstanden - die Juristin Magdalene Schoch
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