Kurie Teutleben

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Domerschulstraße stadteinwärts mit dem Anwesen Nr. 6, dem ehemaligen Standort der Kurie Teutleben
Lage der Domherrnhöfe (Stand 1823)

Die Kurie Teutleben (weitere Schreibweisen: Tuteleibe, Tutlauben, Tütleuben oder Tuttleben) war ein ehemaliger Domherrnhof in der Würzburger Altstadt.

Lage

Die Kurie Teutleben lag an der Westseite der Domerschulgasse. Nördlich schloss sich die Kurie Öttingen an, gegenüber der Gasse lag die Kurie Augsburg. Nach Westen grenzten die Höfe „zum Kohlhasen“ und „zum Grünen Stein“ an den Gartenteil der Kurie Teutleben.

Die alte Bezeichnung war Distrikt III, Nr. 87 [1], die neue ist Domerschulstraße 6.

Namensgeber

Der ehemalige Domherrnhof wurde nach dem Adelsgeschlecht derer von Teutleben benannt, deren Mitglieder den Hof im 12. und 13. Jahrhundert bewohnten. [2]

Geschichte

Im Bauernkrieg 1525 war in dem Hof der Militärrichter des Bauernheeres mit seiner Schutzwache einquartiert. 1805 kaufte den Hof der Domizellar Aloys Johann Damian Philipp Anton von Greiffenclau-Vollraths, später ging er an den Kanzler und späteren Staatsrat Christian Johann Baptist von Wagner, dann an einen Privatbürger über. Im Jahre 1890 erwarb den Hof das Druckhaus Richter. Insbesondere durch Umbauten für die Druckerei Richter ging die alte Bausubstanz verloren, allerdings kam dabei unter anderem eine romanische Erdgeschossanlage mit Arkaden zu Tage. Diese wurden in das frühere Fränkische Luitpoldmuseum gebracht, sind nach dessen Zerstörung 1945 in ihrer Ganzheit nicht mehr erhalten.

Historische Abbildungen

Baubeschreibung

In der Uraufnahme von 1832 [1] erscheint der Hofteil der Kurie Teutleben als Gebäudekarree mit einem U-förmigen Trakt beider Gebäudeteile und einem diese zu einem Geviert ergänzenden schmalen Bau auf der Westseite, an den sich der Garten anschließt. Auffallend ist die in die Einmündung der Domerschulgasse ragende Südostecke der Kurie.

Der Eingang in die Kurie Teutleben erfolgte nach einem Umbauplan von 1863 von der Domerschulgasse aus, er führte durch ein Tor in die Eingangshalle, die sich zum Hof hin auf ihrer gesamten Breite öffnete. Die Lage der Hofeinfahrt gleich nach dem merkwürdigen Knick in der Ostwand dürfte dessen Entstehung erklären: Er entstand wohl nicht durch ein Vorschieben des Eckbereiches, sondern durch ein Zurücknehmen der Durchfahrt aus der Flucht der engen Gasse, um den Einfahrtsradius für Gespanne und Fuhrwerke zu vergrößern.

Deutlich abgetrennt vom Hofteil zeigt sich der nochmals abgeteilte Garten- und Wirtschaftsbereich. In den barock angelegten, bis auf den Anschluss zum Hof ringsum von einer Mauer umgebenen Garten führte der Durchgang im Zwischenbau, in seiner Ostwestachse war ein achteckiger Pavillon angeordnet.

► Eine detaillierte Baubeschreibung der Kurie Teutleben ist dem Buch von Jörg Lusin (siehe Abschnitt „Quellen und Literatur“) zu entnehmen.

Heutige Nutzung

Der Hof wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, lediglich ein Stück Fensterarkaden blieb verschont. Nach 1945 wurde auf dem Grundstück der Kurie Teutleben ein Wohnhaus gebaut. Von der alten Bausubstanz blieb nur noch die romanische Dreierarkade erhalten, die im Mainfränkischen Museum ausgestellt ist. [3]

Siehe auch

Quellen und Literatur

Einzelnachweise und Hinweise

  1. 1,0 1,1 Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernatlas
  2. Genannt werden die Domherren Berthold von Tutleben d.Ä. (1161) und Berthold von Tutleben (ohne Zeitangabe).
  3. Mainfränkisches Museum Inventar-Nr. 44687

Kartenausschnitt

Ehemaliger Standort
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