Karl Theodor Sapper

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Prof. Dr. Karl Theodor Sapper (* 6. Februar 1866 in Wittislingen; † 29. März 1945 in Garmisch-Partenkirchen) war Geograph, Ethnologe, Amerikanist und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben und Wirken

Karl Sapper, ab 1867 mit seinen Eltern nach Wolfegg umgezogen, studierte nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Ravensburg von 1884 bis 1888 Geographie und Geologie in München. Das Studium beendete er mit seiner Promotionsarbeit über „Die geologischen Verhältnisse des Juifen und seiner Umgebung mit besonderer Berücksichtigung der Liasablagerung“. Von 1889 bis 1893 hielt er sich bei seinem Bruder Richard in Guatemala auf, wo er zunächst als Verwalter einer Kaffeepflanzung seines Bruders tätig war. Er unternahm zahlreiche archäologische Ausgrabungen und arbeitete kurzzeitig als Landesgeologe in Mexiko, später an weiteren Orten der lateinamerikanischen Region. 1900 habilitierte er sich in Leipzig mit einer Arbeit „Über die geologische Bedeutung der tropischen Vegetationsformen in Mittelamerika und Südmexiko“. 1902 erhielt er den Ruf an die Universität Tübingen und wurde zunächst außerordentlicher Professor und 1907 ordentlicher Professor für Geographie. 1910 erhielt er einen Lehrstuhl für Geographie und Ethnologie an der Universität Straßburg.

Professor in Würzburg

Im Jahr 1919 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor für Geographie an die Universität Würzburg. Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung am 30. September 1932. Zu Sappers Beitrag zur Wissenschaft der mesoamerikanischen Sprachen gehören seine Forschungen zum territorialen Ursprung dieser Sprachen im Grenzgebiet zwischen Chiapas und Guatemala. Er galt als bester Mittel-, Südamerika- und Südsee-Kenner seiner Zeit. Zu seinen Forschungsgebieten gehörten unter anderem die Vulkankunde, die Erforschung des Klimaeinflusses auf die Geomorphologie der Tropen.

Mit seinem „Vorgänger“ und späterem Nachfolger Franz Termer hielt er historisch-geographische und ethnologische Seminar zur Entdeckung und Eroberung Mexikos ab. Mit dem Medizinhistoriker Sticker vom Institut für Geschichte der Medizin bot er Unterrichtsveranstaltungen zum Thema „Volksmedizin und Heilzauber bei Natur- und Kulturvölkern“ an.

Stifter

1923 richtete Karl Theodor Sapper das von einem privaten Stifter ermöglichte Institut für Amerikaforschung der Universität Würzburg ein, und 1925 gründete er die Geographische Gesellschaft Würzburg, welche die Karl-Sapper-Medaille verleiht.

Rektor der Universität

Im Sommersemester 1929 war Sapper Rektor der Universität.

Ehrungen

  • Zuwahl als ordentliches Mitglied in die Leopoldina (1917)
  • Ernennung zum Geheimen Regierungsrat (1925)

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Helmut Jäger: Die Geographie an der Universität Würzburg 1593-1981. In: Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift. Hrsg. von Peter Baumgart, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch 1982, S. 637-664; S. 646-650
  • Franz Termer: Karl Sapper. Leipzig 1966 (= Lebensdarstellungen deutscher Naturforscher. Hrsg. von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, 12)
  • Wilfried Krempien: Auf den Spuren der Tropenlandwirte und Maya-Forscher in Guatemala - Erwin-Paul Dieseldorff (1866-1940), Dr. Karl Sapper (1866-1945) und Hans Westendorff (1864-1928). Ursus (Mitteilungsblatt des Zoovereins und des Zoos Schwerin) 18 (2012), Heft 1 (August), S. 49-70, insbesondere S. 54-57 - Online-Version

Weblinks

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