Josef Wagenbrenner

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Josef Wagenbrenner (um 1910)

Josef Wagenbrenner (* 2. Juli 1880 in Estenfeld; † 28. Oktober 1953 in Rastatt) war Porträt- und Kirchenmaler.

Familiärer Hintergrund

Josef entstammte in vierter Generation einer fränkischen Vergolder-Familie, die zwei Jahrhunderte lang an zahlreichen barocken und neugotischen Altären im Bistum Würzburg tätig war. Der erste Estenfelder Mitbürger namens Andreas Wagenbrenner erscheint in der Traumartrikel unter dem 8. Februar 1706, nachdem er mit Agnes Stoll in der St. Mauritius-Kirche getraut wurde. Dies war der Stammvater der Vergolder in Estenfeld. Zur gleichen Zeit gab es in Rimpar noch einen Namensvetter mit dem Familiennamen Wachtelbrenner, was als älteste Schreibweise des Namens Wagenbrenner angenommen werden kann. Erst seit 1739 hat sich die Estenfelder Linie auf Wagenbrönner festgelegt. Der Name Wachenbrenner stammte ursprünglich aus Südtirol, das waren die Männer, die einst die Feuerstätten in den Burgen zu hüten hatten.

Leben und Wirken

Sein Vater Andreas baute 1870 für seine große Familie (Ehefrau Anna Maria mit sechs Mädchen und vier Jungen) in der Mühlgasse sein neues Haus, ehe er in den Krieg gegen Frankreich 1870/71 ziehen musste. Die Bauleitung des neuen Hauses und die Versorgung der Kinder oblag weitgehend der Mutter, die eine sehr selbstbewusste und resolute Frau gewesen sein soll. Das Wohnhaus der Familie in der Mühlgasse grenzte unmittelbar an den Gemeindegarten, der zeitweilig für die zweite Schule, die im Gemeindehaus eingerichtet war, als Schulhof diente. Hier erlebte Josef Wagenbrenner seine Kinder- und Jugendjahre. In dieser beschaulich dörflichen Umgebung nahe der Kürnach, die damals noch offen durch die Mühlgasse floss, erlebte er in der Natur- und Heimatverbundenheit, was er später in seinen Bildern und Kunstwerken in leuchtenden Farben lebendig werden ließ.

Von 1886 bis 1893 besuchte Josef Wagenbrenner die Werktagsschule in Estenfeld. Dieser Grundschulbildung folgten drei Jahre in der Sonn- und Feiertagsschule und den damit verbundenen Religionsunterricht ebenfalls in Estenfeld.

An drei Tagen besuchte er von 1893 bis 1894 die höhere Zeichen- und Modellierschule in Würzburg, wo er beste Zeugnisse erhielt. Dann folgten einige Jahre in der Werkstatt seines Vaters und bei den Vergolderarbeiten in den fränkischen Kirchen, wo er sich viele Kenntnisse der heimischen Kunstgeschichte erwarb.

1902 wurde Josef Wagenbrenner zum Lothringischen Infanterieregiment 131 nach Metz einberufen, wo er nach zweijähriger Dienstzeit als Gefreiter entlassen wurde. Es folgten einige Jahre des „künstlerischen Schnupperns“ in Paderborn und Münster, bis er schließlich nach Rastatt zu seinen Brüdern Georg und Johannes umzog, die hier als Maler und Vergolder arbeiteten. Von hier aus besuchte er die Großherzogliche Badische Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, wo er beste Zeugnisse bekam. 1909 bis 1913 zog es ihn nach München an die Königlich Bayerische Akademie der bildenden Künste bei Professor Martin Feuerstein besuchte und mit besten Noten absolvierte. Anschließend wirkte er in der Erzdiözese Freiburg als Kirchenmaler. Unterbrochen vom Ersten Weltkrieg arbeitete er danach in gleicher Position weiter.

Werke im Landkreis Würzburg (Auswahl)

  • Patronatsfahne des Heiligen Mauritius in der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius in Estenfeld (1913)
  • Seitenaltarbilder in der katholischen Pfarrkirche St. Georg in Mühlhausen (1926 und 1929)
  • Porträt von Wilhelm Barth (1928)
  • Estenfelder Winterlandschaft (1941)

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • „Die Verguldersch in Estenfeld“ in: Estenfelder Mitteilungsblatt, Ausgabe Nr. 7, 24. Juni 2016, S. 18 f.
  • Christian Will: Josef Wagenbrenner und sein Werk. Estenfeld 1981

Weblinks

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