Johannes Posthius

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Johannes Posthius, latinisiert für Posth (* 15. Oktober 1537 in Germersheim, † 24. Juni 1597 in Mosbach) war Dichter und Leibarzt des Würzburger Fürstbischofs Friedrich von Wirsberg.

Leben und Wirken

Posthius verlor früh seine Eltern. In Germersheim ging er zur Schule. Ab 1554 studierte er Medizin in Heidelberg. Ab 1560 sorgte der Würzburger Domdechant Erasmus Neustetter als Mäzen dafür, dass der protestantische Posthius 1562 sein Medizinstudium fortsetzen konnte und Zeit für poetische Arbeiten gewann. 1567 promovierte er in Valence zum Dr. med. Ende 1568 wurde er durch Vermittlung Neustetters als Arzt des Domkapitels und Leibarzt von Fürstbischof Friedrich von Wirsberg nach Würzburg gerufen. 1573 gründete er eine Art Gelehrtenverein zum Kampf gegen den Alkoholmißbrauch, das sog. „Collegium Posthimelissaeum“. 1585 zog er nach Heidelberg an den kurpfälzischen Hof zurück. 1596 floh er vor der Pest nach Mosbach, wo er starb. Posthius war verheiratet mit Rosina, mit der er zwei Kinder hatte.

Poetisches und literarisches Werk

1577 erhielt er für Trauergedichte zum Tode Kaiser Maximilians II. die Würde eines Poeta Laureatus. Vier Jahre später publizierte er seine lateinische Gedichtsammlung „Parerga Poetica“ , die neben Elegien und Epigrammen über persönliche Erlebnisse eine Fülle von Gelegenheitsgedichten an Freunde und von Freunden enthält. Posthius dokumentierte so das Ideal einer überkonfessionellen, vom Adel unabhängigen Gelehrtengemeinschaft und festigte mit seinem relativ schlichten, eleganten Stil seinen Ruf als führender neulateinischer Dichter seiner Zeit. In seinen letzten Lebensjahren verfaßte er während längerer Erkrankungen deutsche Gesangbuchlieder.

Siehe auch

Literatur

  • Karrer, Klaus, "Posthius, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 656-658

Weblinks

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