Herbert A. Strauss

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Prof. Dr. Herbert Arthur Strauss (* 1. Juni 1918 in Würzburg; † 11. März 2005 in New York/USA) war Historiker, Rabbiner und leitete das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin.

Leben und Wirken

Strauss verbrachte seine Schulzeit in Würzburg und verließ das Gymnasium nach der Mittleren Reife, um eine kaufmännische Ausbildung zu beginnen. 1936 zog er nach Berlin um, wo er in der Reichsvertretung der Juden in Deutschland das Nationale Jugendbüro leitete. Von 1936 bis zur Schließung 1942 studierte er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, um die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Im März 1942 holte er sein Abitur nach. Vom Herbst 1940 an war er neben dem Studium als Hilfsrabbiner für die jüdische Gemeinde Berlin tätig.

Emigration

Um der bevorstehenden Deportation zu entgehen, tauchte er im Oktober 1942 mit seiner Verlobten in den Untergrund ab. Im Juni 1943 gelang ihm die Flucht über die grüne Grenze in die Schweiz. In Bern studierte er Geschichte und promovierte 1946. Anschließend ging er in die USA und lehrte dort als Professor für Geschichte am City College in New York. 1982 wurde er an die TU Berlin berufen und war dort Gründungsdirektor das Zentrums für Antisemitismusforschung. 1990 kehrte er erneut in die USA zurück.

Forschungsgebiete

Mit seinen Beiträgen zur jüdischen Emigrations- und Wissenschaftsgeschichte, zur Geschichte der Judenemanzipation in Preußen und der Judenverfolgung im Nationalsozialismus erwirbt er sich wissenschaftliche Reputation im In- und Ausland. Weitere Themen bildeten das Gebiet der Wissenschaftsemigraion nach 1933, wo er in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte in München in seinem Biographischen Handbuch der deutschspachigen Emigration nach 1933 eine wichtige Quellengrundlage schuf. Der dritte große Untersuchungsschwerpunkt umfaßt die gegenwartsbezogene empirische, soziologische und psychologische Antisemitismusforschung.

Siehe auch

Personen, die in Würzburg geboren sind

Weblinks

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