Heinrich Kreisel

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Dr. Heinrich Kreisel (* 14. Juni 1898 in Würzburg; † 20. September 1975 in München) war Kunsthistoriker, Generalkonservator und Museumsdirektor.

Leben und Wirken

Kreisel unterbrach 1915 seine Schulzeit am Gymnasium, um als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teilzunehmen. 1919 war er beteiligt an Straßenkämpfen gegen die Würzburger Räterepublik. Im gleichen Jahr bestand er das Abitur in Würzburg und begann an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg das Studium der Literaturgeschichte. Später wandte er sich der Kunstgeschichte zu, studierte teilweise in München und wurde 1922 bei Fritz Knapp in Würzburg promoviert. Seither blieb der fränkische Barock einer der Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit. Kreisel war zunächst Volontär und ab 1928 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Verwaltung des ehemaligen Bayerischen Krongutes.

Direktor der Bayerischen Schlösserverwaltung

Er war beteiligt am Aufbau und der Einrichtung des Ludwig II.-Museums auf Herrenchiemsee. Zunächst als Museumsreferent, ab 1930 als Konservator, ab 1937 als Hauptkonservator und schließlich ab 1938 als Museumsdirektor oblag ihm die Betreuung des gesamten staatlichen Schloßbesitzes in Bayern. 1939-41 war Kreisel als Oberstleutnant in Frankreich, Polen und Rußland, anschließend leitete er die Auslagerung des Kunstbesitzes der staatlichen Schlösser und war zuletzt in der Münchener Generalkommandantur tätig.

Generalkonservator des Landesamtes für Denkmalpflege

Nach Kriegsende wurde er amtsenthoben und erst 1948 unter gleichzeitiger Versetzung in den Ruhestand wieder in den Staatsdienst aufgenommen. 1957 wurde er Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. 1963 wurde er pensioniert.

Publikationen (Auszug)

  • Die künstlerischen Ausstattungen des Hauptstockes der fürstbischöflichen Residenz zu Würzburg, Disseratation, Würzburg 1922
  • König Ludwig II. Museen in Schloß Herrenchiemsee, Amtl. Führer, 1926; *Prunkwagen u. Schlitten, 1927
  • König Ludwig II. und Richard Wagner, Katalog der Ausstellung im Residenzmuseum München 1928
  • Die Kunstschätze der Würzburger Residenz, 1930
  • Schloß Neuschwanstein, Amtlicher Führer, 1933
  • Plassenburg ob Kulmbach. Amtlicher Führer 1935
  • Der Rokokogarten zu Veitshöchheim, 1953
  • Die Schlösser Ludwigs II. von Bayern, 1954

Daneben schrieb er unter dem Pseudonym Croixelles drei autobiographische Kriegsromane, von denen „Antlitz ohne Gnade“ (1949) zu einem Bestseller wurde.

Ehrungen und Auszeichnungen

Siehe auch

Quellen

  • Hufnagl, Florian, "Kreisel, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1979), S. 737 f. Onlinefassung

Weblinks

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