Franz Rau

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Franz Rau im Direktoratszimmer der Villa Völk in den 1950er Jahren

Prof. Franz Rau (* 1890 in München; † 1958) war Direktor des Bayerischen Staatskonservatoriums der Musik in Würzburg.

Leben und Wirken

Franz Rau wurde 1890 in München geboren und besuchte dort das humanistische Gymnasium. Ebenso in München studierte er zunächst klassische Philologie und legte das Staatsexamen ab. Im Anschluss widmete er sich der Musikwissenschaft, lernte hier insbesondere bei Geheimrat Sandberger, mit dem er bis zu dessen Tod freundschaftliche Verbindung pflegte.

Seine erste berufliche Tätigkeit führte ihn an das Münchner Hoftheater, wo er Solorepetitor unter Hofkapellmeister Otto Heß war. 1918 erhielt er die Ernennung zum Chordirektor des Bayerischen Staatstheaters, zwei Jahre später wurde er zweiter Kapellmeister am Stadttheater Elberfeld-Barmen; schließlich 1922 erster Kapellmeister am Stadttheater Krefeld. Hier verblieb Rau bis 1932 (als musikalischer Oberleiter, dann Operndirektor).

Nach dem politischen Umbruch folgte Rau einem Ruf nach Osnabrück, wo er als erster Kapellmeister und Leiter der Städtischen Symphonie- und Chorkonzerte wirkte. 1937 übernahm er die Leitung der Opern- und Orchesterklassen der schlesischen Landesmusikschule Breslau. Dort hielt er auch musikwissenschaftliche Vorlesungen und bildete den Dirigentennachwuchs aus. Ab dem Jahr 1944, bis zur Berufung nach Würzburg war Rau erster Kapellmeister am Stadttheater Lübeck.

Neben seinen Anstellungen übertrug er eine Reihe von Opern von Wolf Ferrari aus dem Italienischen ins Deutsche.

Hochschuldirektor in Würzburg

Von 1947 bis 1956 war Prof. Rau erster Nachkriegsdirektor des Musikkonservatoriums. Der Hochschulbetrieb begann zunächst mit 173 Studierenden in Notunterkünften, teilweise mit ehemaligem Lehrpersonal, das im Entnazifizierungsverfahren als „Mitläufer“ eingestuft worden war. Die Zahl der Hospitanten nahm immer mehr zu, entsprechend der Aufgabe, neben der Heranbildung des künstlerischen Nachwuchses auch Begabten eine Ausbildung zu ermöglichen. Die drückenden Raumprobleme wurden durch den Umzug in die Villa Völk nur vorübergehend erleichtert.

Lebensende

Nach seiner Pensionierung zogen Franz Rau und seine Frau Erika im Jahr 1957 nach München. Erika Rau studierte dort an der Hochschule für Musik noch Schulmusik. Mitten in ihrem Studium, kurz vor der Philosophie-Prüfung, starb im November 1959, völlig unerwartet nach einer harmlosen Magenoperation, ihr Mann.

Siehe auch

Quellen

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