Flugplatz Giebelstadt

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Giebelstadt Airfield
Start- und Landebahn
Flugfeldlöschfahrzeug Flugplatz Giebelstadt

Der Flugplatz Giebelstadt ist heute ein Start- und Landeplatz (Kategorie: Verkehrslandeplatz) für Geschäftsflugzeuge bis 25 Tonnen Gewicht, kleine Motorflugzeuge und Segelflugzeuge. Auf dem Gelände befindet sich der Sitz der Flugsportclub Giebelstadt e.V. und Motorflugclub Ochsenfurt.

Lage

Südöstlich der Marktgemeinde Giebelstadt und nördlich der Kreisstraße WÜ 46 Richtung Acholshausen. Die Zufahrt erfolgt ausschließlich über die Hermann-Köhl-Straße über Tor Nr. 5 (Vereine) oder durch das Tor Nr. 1 (Allgemeine Luftfahrt/Abfertigung).

Geschichte

  • Im Jahr 1935 wurde der Fliegerhorst Giebelstadt von der Luftwaffe erbaut und am 17. September 1936 bei einer Truppenparade von Adolf Hitler eröffnet. Er hatte einen Anschluss zur Gaubahn. Die ersten stationierten Flugzeuge waren Bomber des Typs Heinkel He 111, die zum Kampfgeschwader 53 gehörten, welches mit Beginn des Zweiten Weltkrieges in Giebelstadt stationiert war. Vom Flugplatz Giebelstadt aus wurden im Zweiten Weltkrieg etliche Einsätze an die Front in Frankreich geflogen; außerdem wurden hier unter strenger Geheimhaltung die ersten Versuche mit der düsengetriebenen Messerschmitt Me 262 und der raketengetriebenen Messerschmitt Me 163 gestartet.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Giebelstadt von der 12. US-Panzerdivision eingenommen und der Flugplatz von Einheiten und Verbänden der US-Luftwaffe und der US-Army als Giebelstadt Airfield genutzt.
  • Nach dem Abzug der US-Amerikaner gehäuft auftretende Munitionsfunde aus dem Zweiten Weltkrieg.
  • Während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland startete und landete die Mannschaft aus Ghana, die ihr Quartier in Würzburg bezogen hat, mit einem Airbus A 320 von hier zu den jeweiligen Spielen der Vorrunde.
  • Der Flugplatz (Start- und Landebahn, Sicherheitsbereich, Taxiway, Tower, Hangars usw.) als Konversionsfläche aus dem Bundesvermögen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben wurde in den Jahren 2008 und 2011 an die Verkehrslandeplatz Giebelstadt Holding GmbH verkauft. Eigentümer und Verpächter sind die Gesellschafter Knauf Gips KG aus Iphofen und die Marktgemeinde Giebelstadt. Der Flugplatz Giebelstadt ist seit dem Jahr 2012 als öffentlicher ziviler Verkehrslandeplatz genehmigt. Es dürfen Flugzeuge bis 14 Tonnen Gesamtgewicht starten und landen.

Historische Abbildungen

Flugplatz Giebelstadt 1987
© Roland Pleier

Ausstattung

  • Der Flugplatz befindet sich auf 299 m ü. NN und es gibt zwei Landebahnen: Eine 2135 Meter lange Betonbahn sowie eine 1200 Meter lange Grasschleppstrecke für den Windenstart der Segelflugzeuge. Damit der Verkehrslandeplatz bei fast jedem Wetter angeflogen werden kann, ist er mit einem RNAV-Anflug (Flächennavigation) auf beide Bahnrichtungen 08/26 ausgestattet. Ein auf 3° ausgerichtetes PAPI (Präzisions-Anflug Gleitwinkelbefeuerung) bietet den Piloten, besonders bei Nachtflügen, eine zusätzliche visuelle Anflughilfe. Für Starts und Landungen bei Nacht sind sowohl Anflughilfen als auch Bahn- und Rollbahnbegrenzungslampen installiert.
  • Auf dem Verkehrslandeplatz können Luftfahrzeuge mit Kolben- und Turbinentreibstoff (AVGS 100 und JET A1) betankt werden.
  • Zum Betrieb während der Winterzeit ist der Flugplatz mit leistungsfähigen Schneeräum- und Bahnenteisungsgeräten ausgestattet.
  • Für den Unfall- und Brandschutz sorgt die Flugplatzfeuerwehr Giebelstadt
  • Nach der Einstufung zum besonderen Landeplatz und der Zulassung für Flugzeuge bis 25 Tonnen Gesamtgewicht, erhielt der Flugplatz am 3. Februar 2017 die Grenzübergangsstelle Giebelstadt als offizielle Grenzübergangsstelle für Passagiere aus Nicht-Schengen-Ländern.

Technische Daten

Flugplatz-giebelstadt.png
  • ICAO-Kennung: EDQG
  • Runways: 08/26
  • Platzhöhe: 980 ft (298 m über N.N.)
  • Frequenz (Giebelstadt Info): 125,505
  • Beton-Landebahn: Länge 1.982 m, Breite 30 m
  • Gras-Landebahn: Länge 1.200 m, Breite 30 m

Siehe auch

Literatur

  • Karl-Heinz Decker: Geschichte des Fliegerhorstes Giebelstadt 1933-1945. Verlag J.H. Röll, Dettelbach 2010, ISBN: 9783897543577
  • Robert Popp: Giebelstadt und sein Flugplatz, Band 1, Der Fliegerhorst 1928 - 1945. Selbstverlag, Giebelstadt 2020 (Erhältlich beim Autor, E-Mail: r.popp.giebelstadt@t-online.de)
  • Robert Popp: Giebelstadt und sein Flugplatz Band 2 - Giebelstadt Airfield 1945 - 1955. Selbstverlag, Giebelstadt 2021
  • Robert Popp: Giebelstadt und sein Flugplatz, Band 3, Giebelstadt US Army - Air Force 1956 - 1965. Selbstverlag, Giebelstadt 2022
  • Robert Popp: Giebelstadt und sein Flugplatz, Band 4, Mit den Amerikanern 1966 bis 1975/76. Selbstverlag, Giebelstadt 2023
  • Joseph P. Tustin: From the Horse to the Jet Plane, a short history of Giebelstadt. 1947

Weblinks

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