Ehemaliger Sandsteinbruch (Höchberg)

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Ehemaliger Sandsteinbruch
Pfadfindersee

Der Ehemalige Sandsteinbruch ist ein historischer Steinbruch westlich der Marktgemeinde Höchberg gelegen.

Geschichte

In dem seit langem aufgelassenen Steinbruch sind mit den Roten und Grünen Tone und dem unterlagernden Werksandstein die Schichten des Unteren Keupers (sog. Lettenkeuper) aufgeschlossen. Die Wände zeigen ein typisches Inventar fluviatiler Sedimentation mit Rinnenkörpern und Überflutungsschichten.
 Auf den Schichtflächen sind Spurenfossilien zu erkennen. Die Abbauwände zeigen deutliche Bearbeitungsspuren. Es sind pflanzliche und tierische Fossilien zu finden, sowie Sedimentstrukturen des Lettenkohlenkeuper aus dem Mitteltrias.

Ökonomische Bedeutung

Der Werksandstein des Unteren Keupers ist aufgrund seiner guten Bearbeitbarkeit ein besonders bei Bildhauern und zu Bauzwecken geeigneter Sandstein. Seine früheste Erwähnung in Mainfranken ist auf das Jahr 1349 belegt. Wegen seines weitflächigen Vorkommens im und um das Maindreieck wurde er früher in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen. Im Steinbruch Höchberg wurde bis sechs Meter mächtiger fester Werksandstein abgebaut. Darüber sind noch sandige Tonschiefer mit Kalksteinbänken („Albertibank“) aufgeschlossen. Von den rund 150 bekannten Werksandstein-Abbaustätten in Franken ist dieser einer der größten und am besten erhaltenen.

Heutiger Zustand

Vom ehemaligen Abbaugebiet ist noch der anstehende Sandstein an den ehemaligen Steinbruchwänden zu erkennen. Ansonsten hat die Flora die Abbruchkanten renaturiert. Durch den Werksandsteinabbau ist der Pfadfindersee entstanden. Im Frühjahr beträgt der Wasserstand bis zu 30 cm, er kann aber in trockenen Sommern völlig austrocknen. Teich- und Bergmolch sind in diesem schattigen Gewässer anzutreffen. [1]

Schutzgebiet

Der Sandsteinbruch ist in der Geotopliste des Bayerischen Landesamtes für Umwelt unter der Nummer 679A007 eingetragen. Der Steinbruch ist im FFH-GebietLaubwälder um Würzburg“ (Nr. 6225-371) in Bayern qualifiziert und als Naturdenkmal ND054 mit einer Fläche von 1,74 ha ausgewiesen. [2]

Geotopdaten

Länge 200 m
Breite 50 m
Höhe 8 m
Geotoptyp: Gesteinsart, Schichtfolge, Pflanzliche Fossilien, Tierische Fossilien, Sedimentstrukturen
Aufschlusstyp: Steinbruch (künstlich)
Schutzstatus: FFH-Gebiet, Naturdenkmal
Wert: wertvoll

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 2011: Aufnahme unter der Nr. 86 in die Liste „Bayerns schönste Geotope“.

Siehe auch

Quellen und Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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