Kreuzigungsgruppe Friedhof Unterdürrbach

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Kreuzigungsgruppe im Friedhof von Unterdürrbach

Die Kreuzigungsgruppe Friedhof Unterdürrbach ist eine denkmalgeschützte Figurengruppe auf dem Friedhof Unterdürrbach, die teilweise von Johann Peter Wagner gestaltet wurde.

Geschichte

Das Kruzifix stammt aus dem Jahr 1625 und war eine Stiftung des „roth kreuzwirthes Kempf und seiner Ehefrau“. [1] Um 1765 schuf Johann Peter Wagner im Auftrag des Würzburger Maurermeisters Gottfried Günther dazu die Assistenzfiguren. [2] Die Figurengruppe befand sich ursprünglich auf dem Stifthauger Friedhof, ab 1806 dann auf dem städtischen Friedhof. 1869 wurde sie nach Unterdürrbach verkauft und dort auf der Priestergruft des Friedhofs wieder errichtet. [1]

Beschreibung

„Kreuzigungsgruppe; Friedhofskreuz, Sandstein, 1625, mit Assistenzfiguren und Putten, Sandstein, Spätbarock, Joh. Peter Wagner, um 1765 (Kopien), Renovierung, bez. 1930.“

Aufbau und Ikonografie

An zentraler Stelle des Unterdürrbacher Friedhofs, auf der Priestergruft erhebt sich die 525 cm hohe Gruppe mit dem dominierenden Kruzifix. Zu beiden Seiten stehen auf eigenen Postamenten Maria und Johannes als Assistenzfiguren (Kopien). Zusätzlich sind etwas nach vorn versetzt zwei Putten (Kopien) dargestellt. Der Sockel des Kruzifixes ist mit großen Voluten verziert und verbindet sich mit den Sockeln der Assistenzfiguren. Die Kreuzbalken sind aus rotem, die Figuren aus hellem Sandstein gearbeitet. An den Gewandrändern von Maria und Johannes sowie an den Putten finden sich goldene Verzierungen.

An der Vorderseite der Sockel von Kruzifix und Assistenzfiguren sind Schrifttafeln aus geschliffenem Muschelkalk angebracht. Unter Maria lautet die Inschrift:

Diese Kreuzgruppe / welche zuerst auf dem / Stifthauger, seit 1806 auf / dem städt. Friedhof stand, / hat Pf. Schömig 1869 / erworben u. mit der Gruft / hier wieder aufrichten / lassen. / Renoviert 1930

Die Inschrift unter dem Kreuz besagt:

PRIESTER GRUFT / Wir haben Euch den Glauben gelehrt. / Verliert ihn nicht! / Wir haben Euch die Sakr. gespendet. / Verachtet sie nicht! / Wir haben Eure Ehen gesegnet. / Entheiligt sie nicht! / Wir haben Eure Kinder getauft. / Verführt sie nicht! / Wir liegen bei Euch begraben. / Vergesst uns nicht!

Am Sockel der Johannesfigur steht:

In Gott ruhen / die H. H. Pfarrer / JOH. PHIL. SCHUBERT / *1744 †1814 / JOH. ADAM KRIEGER / *1777 †1848 / IGN. AEMIL SCHONIG / *1816 †1882 / JOS. FRANZ WERNER /* 1849 †1928 / B. G. R. / LUDWIG GIEGERICH / *1883 †1951 / ANTON SCHMITT / *1893 †1973 / Betet für uns!

Einer der Putten tritt auf einen Totenschädel, der andere hält ein Stundenglas. Sie halten Schilder mit folgenden goldenen Inschriften: "Auch du / musst / sterben" und "Deine / Stunde / ist /nahe".

Die Figurengruppe wurde bereits mehrfach restauriert. 1978 wurden dabei mittels Gipsabdruck Kopien der Assistenzfiguren und Putten angefertigt, die an diesem Standort die Originale ersetzt haben. Die Originale befinden sich nun geschützt in der Unterdürrbacher Pfarrkirche.

Bildergalerie

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Bernd Bartenschlager: Freistehende religiöse Male in Lengfeld, Versbach, Oberdürrbach und Unterdürrbach. (Zulasssungsarbeit 1980)
  • Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Würzburg, Nr. D-6-63-000-693
  • Jörg Lusin: Würzburger Freiplastiken aus zehn Jahrhunderten: Ein Inventar und Wegweiser. Hart, Volkach 1980, S. 176 f.
  • Hans-Peter Trenschel: Die kirchlichen Werke des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1968, S. 341 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Pfarrarchiv Unterdürrbach, Aktenfaszikel: Friedhof
  2. Die Entstehungszeit ist nicht bekannt; die Datierung lässt sich jedoch auf die Zeit um 1765 vornehmen. Die Figuren sind in die Periode der starken Beeinflussung Wagners durch Lukas Anton van der Auwera zu setzen, die in den Zeitraum von 1764 bis 1766 fällt.

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